
"Alles geben Götter, die unendlichen,
Ihren Lieblingen ganz.
Alle Freuden, die unendlichen,
alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.
(Zitat: JOHANN Wolfgang von GOETHE, 1749-1832, Dichter, Politiker, Naturforscher;
aus einem Brief an Auguste zu Stolberg, Weimar 17.07.1777)
Foto: pixelprof / istockphoto.com
Sind Beiträge oder Videos nicht mehr aufrufbar, sind sie der alltäglichen Zensur anheimgefallen,
im besten Deutschland aller Zeiten; ich sorge in jedem Fall für Wiedereinstellung oder Ersatz.
"AUCH WENN DIE WAHRHEIT GELÖSCHT WIRD, SIE WIRD HERAUSKOMMEN."
„BIS HEUTE HAT DIE LITERATUR DIE GEDANKENSCHWERE UNBEWEGLICHKEIT,
DIE EKSTASE UND DEN SCHLAF GEPRIESEN.
WIR WOLLEN PREISEN DIE ANGRIFFSLUSTIGE BEWEGUNG,
DIE FIEBRIGE SCHLAFLOSIGKEIT,
DEN LAUFSCHRITT, DEN SALTO MORTALE,
DIE OHRFEIGE UND DEN FAUSTSCHLAG.“
(Zitat: F. T. MARINETTI, 1876-1944, italienischer Schriftsteller, faschistischer Politiker und Begründer des Futurismus, Le Figaro v. 20.02.1909)
geboren 1957
Lassen Sie uns unsere Einstellung gegenüber dem verändern, was wir - inzwischen - für NORMAL halten
"LEBENSKLUGHEIT BEDEUTET :
ALLE DINGE MÖGLICHST WICHTIG,
ABER KEINES VÖLLIG ERNST ZU NEHMEN."
(Zitat: ARTHUR SCHNITZLER, 1862-1931, Österreichischer Dramatiker und Erzähler)
"Ich will die Chronistin dieser Zeit werden“
PIERRE BÜHLER und ANDREA LÖW in der ev. Stadtakademie München (Hördauer: ca. 88 Minuten)
Neun Monate nach der deutschen Besatzung der Niederlande begann die siebenundzwanzigjährige Etty Hillesum (1914-1943) unter dem Eindruck einer Psychotherapie, ein Tagebuch zu schreiben. Sie wollte Ordnung in ihr Leben bringen, den Dingen auf den Grund gehen, Gott finden, aber auch Zeugin des Schicksals ihres Volkes werden.
Inmitten des Schreckens berichtet sie von der Suche nach Einfachheit und Achtsamkeit und schließlich nach Licht in der „Hölle auf Erden“. Die erlebte sie seit dem Sommer 1942 im Durchgangslager Westerbork, wo sie für den Amsterdamer „Judenrat“ in der „Sozialen Versorgung der Aussiedler“ arbeitete.
Ihre Briefe aus dieser Zeit beschreiben den täglichen Horror.
Am 7. September 1943 wurde Etty Hillesum selbst nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ist dort umgekommen. Die Tagebücher der jungen Niederländerin Etty Hillesum sind ein bewegendes Dokument des Holocaust und viel mehr als das: Sie wurden als philosophische Lebenskunst, Mystik des Alltags und Ethik des Mitleidens gerühmt. Vor allem sind sie aber auch eins: große Literatur. Auszüge aus den Tagebüchern sind ein Weltbestseller geworden.
Mit dieser Ausgabe, die am 16. März 2023 erscheint, liegen erstmals Etty Hillesums sämtliche Schriften in deutscher Sprache vor. Wir diskutieren das Gesamtwerkt und hören gelesene Textpassagen.
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
PROF. DR. PIERRE BÜHLER Professor em. für Systematische Theologie an der Universität Zürich, befasst sich seit Längerem mit Etty Hillesums Leben und Werk und ist Herausgeber der deutschen Werkausgabe.
PROF. DR. ANDREA LÖW Stellv. Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München und Honorarprofessorin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim
ANUSCHKA TOCHTERMANN (LESUNG) Schauspielerin (München)
"DIE WAHRHEIT IST DEM MENSCHEN ZUMUTBAR.“
(Zitat: INGEBORG BACHMANN, 1926-1973, Österreichische Schriftstellerin)
Auszug aus der Dankesrede bei der Entgegennahme des "Hörspielpreises der Kriegsblinden"
am 17. März 1959 im Bundeshaus in Bonn,
... heute ihre Grabinschrift auf dem
Friedhof Klagenfurt-Annabichl.
In der Rede sagte Bachmann:
"Wie der
Schriftsteller die Anderen zur Wahrheit zu ermutigen versucht durch
Darstellung,
so ermutigen ihn die Anderen, wenn sie ihm, durch Lob und
Tadel zu verstehen geben,
daß sie die Wahrheit von ihm fordern und in
den Stand kommen wollen,
wo ihnen die Augen aufgehen. Die Wahrheit
nämlich ist dem Menschen zumutbar."
(Kommentar gedankenReich)
heute gilt leider eher: "Meine Meinung steht fest, irritieren Sie mich nicht mit Tatsachen !"
1265-1321
DANTE ALIGHIERI - Beiträge im Deutschlandfunk
"Die dunkelsten Plätze der Hölle sind reserviert für Diejenigen,
die sich in Zeiten einer moralischen Krise heraushalten wollen."
(Auszug aus "Die Göttliche Komödie")
beeinflußt von Vergil, Aristoteles, Homer, Thomas von Aquin
Stück
"Die Göttliche Komödie" (La Divina Commedia)

1886 - 1956
erhielt 1951 den Georg-Büchner-Preis
"Der Mangel an Selbstachtung ist der Beginn dessen,
was wir Dekadenz genannt haben."
(Zitat aus 2007)
1921 - 1947
nach dem 2. Weltkrieg einer der bekanntesten Autoren der sog. Trümmerliteratur
Borchert mußte auf Befehl der Nationalsozialisten am Vernichtungskrieg gegen Russland im 2. Weltkrieg teilnehmen, wo er erst seine Gesundheit, dann sein Leben verliert.
aus seinem letzten Werk: "Dann gibt es nur eins !" (auch Manifest genannt)
Dann gibt es nur eins!
Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr
machen – sondern Stahlhelm und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir
morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für
Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
statt Puder und Kakao Schießpulver verkaufen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie Dir morgen befehlen, du sollst
einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
keine Liebeslieder, du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
den Mord segnen und den Krieg heiligsprechen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
keinen Weizen mehr fahren – sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur
eins:
Sag NEIN!
Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst
Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Schneider auf deinem Bett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, Du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das
Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den
Truppentransporter, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen
und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins:
Sag NEIN!
Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in
Frisko und London, du am Hoangho und am Missisippi, du, Mutter in Neapel
und Hamburg und Kairo und Oslo – Mütter in allen Erdteilen, Mütter in
der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären,
Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue
Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!
Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht NEIN sagt, Mütter, dann:
In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die großen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und muschelüberwest, den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben –
die Straßenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Straßen –
eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen, gefräßig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig unaufhaltsam –
der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken
in den Instituten werden die genialen Erfindungen der großen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln –
in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Glaeser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen – das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln – zerbröckeln – zerbröckeln –
dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend – und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch –
all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht, vielleicht
heute Nacht schon, vielleicht heute Nacht, wenn - wenn - wenn ihr nicht
NEIN sagt.
Albert Camus war schon zu Lebzeiten als erfolgreicher Schriftsteller, Philosoph und Frauenheld eine Legende. Seine philosophische Entdeckung ist bis heute eine Provokation. Denn wie alle großen Philosophen stellt Camus die Frage nach dem Sinn des Lebens, einer Sinnerklärung, die unserem Dasein Orientierung geben kann.
Für Platon ist es die Idee des Guten, welche die Welt im Innersten zusammenhält; für Hegel der Weltgeist, für Marx die Produktionsverhältnisse, für Sartre die Freiheit, für Nietzsche der Wille zur Macht und für Habermas die Entfaltung der kommunikativen Vernunft.
Im Grunde gibt jeder Philosoph eine eigene Antwort auf die Sinnfrage. Nicht so Camus. Er hat keine. Schlimmer noch, er gibt eine Antwort, aber diese ist äußerst ernüchternd. Auf die Frage „Was ist der Sinn des Lebens?“ entgegnet er schlicht und einfach: Es gibt keinen. Das Leben ist absurd.
Camus vergleicht das Leben des Menschen mit dem Mythos von Sisyphos. Dieser versucht unermüdlich, eine Kugel den Berg hinaufzuschieben, obwohl sie ihm immer wieder herunterrollt. Doch gerade in diesem scheinbar sinnlosen und absurden Tun liegt die Chance auf ein erfülltes Leben.
Camus verrät uns, wie wir mit der Absurdität leben können.
Der Vortrag „Camus in 60 Minuten“ erklärt anhand ausgewählter Zitate und Beispiele die Theorie des Absurden, wie sie uns Camus selbst in seinen philosophischen Hauptwerken „Der Mythos des Sisyphos“ und „Der Mensch in der Revolte“ präsentiert.
Camus' schillernde Beispiele von absurden Lebensentwürfen und seine Vorschläge, wie man ein Leben ohne Gott und ohne ideologische Orientierung führt, sind gerade in modernen Gesellschaften von kraftvoller Aktualität.
Der Vortrag basiert auf dem Buch "Camus in 60 Minuten" von Dr. Ziegler, das in fünf Sprachen erschienen ist.
geboren 1964
studierte in Hamburg Romanistik und Pädagogik und lebt seit 1999 in
Südfrankreich
2012 erkrankte sie an Brustkrebs und schreibt seither zu
den Themen Krankheitsbewältigung und Bewußtseinsentwickliung
Wir müssen draußen bleiben
Es sind die Ausschließenden, die sich heute ausgeschlossen fühlen
In den vergangenen Jahren haben sich überall auf der Welt Oasen des Widerstands gebildet. Gleichgesinnte kommen zusammen, um sich in der schützenden Gemeinschaft auszutauschen, Missstände zu benennen und konkret gemeinsame Visionen und Projekte eines besseren Lebens zu entwickeln. Es sind offene Gemeinschaften, die in dem Bewusstsein entstanden sind, dass wir alle zu einer großen Menschenfamilie gehören. Doch nicht jeder kommt hinein. Heute sind es die, denen der Zugang zu den öffentlichen Einrichtungen nicht verwehrt wurde, die vor der Tür stehen.
Neulich saß ich mit Nachbarn zusammen. Wir sprachen davon, dass ich seit zwei Jahren zu einer offenen Gruppe gehöre, die sich einmal pro Woche trifft, um über die Ereignisse der Zeit zu reden — und dabei, naturellement, zu essen und zu trinken, was jeder mitbringt. Wir sind in Frankreich. Ich lebe in einem kleinen Winzerdorf, in dem es fast nicht aufgefallen ist, dass nicht geimpfte Menschen lange Zeit keinen Zugang zu Cafés, Restaurants, Museen, Kinos, Konzerten und anderen öffentlichen Veranstaltungen hatten. Hier gibt es nichts.
Das unangenehme Gefühl, vom öffentlichen Leben weitestgehend ausgeschlossen zu sein, die Arbeit zu verlieren und vom französischen Regierungschef nicht mehr als vollwertiger Bürger anerkannt zu werden, ist dennoch bei mir angekommen. Die Ausgrenzung und die Aggressivität tun mir weh. Ich leide darunter. Booster für alle, die zunehmende Entrechtung des eigenen Körpers, eine drohende komplette biometrisch-digitale Überwachung, die Reduktion des Menschen auf die nackte biologische Existenz und seine Degradierung auf einen Datenlieferanten sind nicht das, was ich mir für die Zukunft vorstelle.
Das, so sage ich, sind einige der Themen, über die bei den Treffen so gesprochen wird. In Afghanistan ist es schlimmer, bekomme ich zur Antwort. Ja, das stimmt. Es gibt Schlimmeres als gerade in der Abendsonne auf der Terrasse zu sitzen und gekühlten Tee zu trinken. Ich habe ein Dach über dem Kopf und leide keinen Mangel. Ich sitze in keinem Keller und auf mich wird gerade nicht geschossen. Also warum beklage ich mich? Mir geht es doch gut. Worunter ich am meisten leide, füge ich hinzu, sind Menschen, die nicht sehen können, wo das Problem liegt.
Das wahre Gesicht
Nächstenliebe scheint sich gerade auf die Menschengruppen zu beschränken, die gerade in sind, und erschöpft sich darin, die Ukraine beim European Song Contest gewinnen zu lassen und sich die ukrainische Flagge in den Vorgarten zu hängen. Für die anderen bleibt nicht mehr viel übrig.
Wer gerade nicht in Mariupol festsitzt, der hat kein Recht, sich zu beklagen. Für ihn ist die Welt in Ordnung. Er kann froh sein, in einer Demokratie zu leben.
Was ist das? frage ich. Demokratie ist, wenn man keine Angst haben muss, im Morgengrauen abgeholt zu werden, sagt jemand. Offensichtlich informiert er sich ausschließlich über die kontrollierten Medien. Er hat nichts zu befürchten. Er ist einverstanden, ordnungsgemäß geboostert und hat nichts gegen digitale Kontrolle einzuwenden. Er habe nichts zu verbergen. Ihn stört es nicht, dass es immer schwieriger wird, seine Identität und seine Immunität zu behalten.
Wenn es hier zu eng wird, sagt eine, dann gehe ich eben woanders hin. Aber es gibt kein Woanders, entgegne ich. Alles läuft auf eine Eine-Welt-Herrschaft hinaus, eine transhumanistische Technokratie, die sich den gesamten Planeten einverleibt. Das sei Verschwörungstheorie. Mit solchen Geschichten solle ich den anderen die Stimmung nicht verderben. Wir leben. Wir haben einen Alltag. Das ist schwer genug. Wir haben unsere Beschäftigungen und wollen dabei nicht gestört werden. Du nervst. Pass auf, geh nicht zu weit.
Rein oder raus ?
Während ich noch darüber nachdenke, worauf ich aufpassen soll, und ob es eine Lizenz dafür gibt, nicht über den Rand der eigenen Kaffeetasse zu blicken, fragt einer, ob er nicht heute Abend mitkommen kann, zu diesem Treffen. Wenn du willst, rufe ich die Gastgeberin an. Ich möchte niemanden ausschließen. Geschlossene Clubs sind mir zuwider. Aber ganz wohl ist mir nicht. Weißt du, es ist ein Raum, in dem es für die Teilnehmenden wichtig ist, sich geschützt zu fühlen.
Wir sprechen ganz offen von dem, was uns bewegt, versuchen, uns gegenseitig Mut zu machen, und geben uns Unterstützung. Für mich sind diese Treffen ein Licht im Dunkel, ein regelrechtes Lebenselixier.
Es gibt mir Trost und macht mich glücklich, in dieser für mich schweren Zeit mit Menschen zusammen sein zu können, die meine Besorgnis verstehen, Menschen, die mir nicht sagen, ich solle den Mund halten und den anderen die Stimmung nicht verderben.
Es fängt mich auf, die Wärme und Akzeptanz dieser Gruppe von Menschen zu spüren, die nicht immer dieselben sind. Nicht alle sind ungeimpft. Doch alle haben ein Bewusstsein dafür, dass wir gerade ein Problem haben. Niemand rümpft die Nase über den anderen, auch wenn er in seinem Engagement vielleicht nicht immer den richtigen Ton trifft, denn alle wissen, dass uns dasselbe am Herzen liegt: das Wohl aller Lebewesen auf diesem Planeten.
Das sei ja wohl total utopisch, bekomme ich zu hören. Permakultur für alle, oder was? Wie soll das denn gehen? Dazu sind die Menschen doch zu faul und zu dumm. Im Übrigen seien wir sowieso zu viele. Und demnächst werden wir eh von der Erde verschwinden. Geschieht uns ganz recht. Und was das denn solle mit dem Sich-geschützt-Fühlen. Wollt ihr uns etwa ausschließen? Nein, sage ich, die Gruppe ist grundsätzlich offen. Doch es braucht Offenheit und Wohlwollen, um hinein zu kommen. Du verurteilst uns, höre ich. Du greifst uns an.
Die Notwende
Hier erlebe ich meine persönliche Apokalypse. Die Schleier fallen, die Schleier der Illusionen. Ich fühle mich entsetzlich ent-täuscht — enttäuscht von Menschen, die das Leid anderer zu einem Angriff auf sich selbst verdrehen. Selbst der größte Schmerz, das größte Unrecht werden noch dazu benutzt, sich selbst zum Opfer und den anderen zum Täter zu inszenieren. Die Friedensaktivisten sind schuld daran, dass wir Krieg haben. Menschen, die ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit fordern, sind schuld an der nächsten Pandemiewelle.
Enttäuschung tut weh. Der Schmerz steigt die Beine hoch, bohrt sich wie eine Faust in den Magen, drückt die Kehle zu. Der ganze Körper wird in Mitleidenschaft gezogen. Es ist furchtbar. Doch es ist in Ordnung. Denn es ist not-wendig. Es hilft mir, meine Lebenszeit nicht mehr mit Menschen zu verbringen, die unter dem Vorwand, es gut mit mir zu meinen, rücksichtslos die eigenen Interessen durchsetzen.
Es ist nicht einfach, diese Energieräuber zu enttarnen. Denn oft sind es die uns am nächsten stehenden Menschen, Nachbarn, Freunde, Brüder, Schwestern, Eltern. So lange haben wir das nicht erkannt! Wir haben uns selbst für verkehrt gehalten, haben an uns gezweifelt und uns immer wieder erniedrigen lassen, beschuldigen, demütigen, beschimpfen. Den Bombardierungen mit verächtlichen Neologismen, die sich seit mehr als zwei Jahren über Systemkritiker ergießen, haben wir ein sanftes Schlafschaf entgegengesetzt und dafür Empörungsstürme geerntet.
Verdrehte Welt: Ungeimpfte werden zu Aussätzigen, Friedensaktivisten zur Gefahr für die Demokratie und die, die sich regelmäßig zum Gedankenaustausch treffen, zu Angreifern.
Die Konformen hofieren die Nichtkonformen. Gerade in Frankreich ist man stolz auf seine Résistance. Zu den Collabos will keiner gehört haben. Das ist heute natürlich was ganz anders. Es gibt ja keine Nazis.
Trennung ist keine Spaltung
So stehen wir vor einem Dilemma: Wir wollen nicht ausschließen. Die Dorfgemeinschaft soll nicht dadurch gestört werden, indem sich eine Gruppe von ihr abspaltet. Die Verbindung soll intakt bleiben. Doch der Schutzraum muss erhalten bleiben. Er soll nicht belastet werden von giftigen Gedanken oder von Menschen, die nicht einmal sehen, dass es gerade ein Problem gibt.
In der Biologie gibt es ein Phänomen: Zellen, die sich durch einen Kopierfehler nicht richtig geteilt haben, verlieren ihre Fähigkeit, mit ihrer Umgebung zu kommunizieren. Sie spalten sich ab und bilden unkoordinierte Zellansammlungen, die dem Gesamtorganismus auf Dauer schaden. Dadurch kann es zu einer schweren Erkrankung kommen, die in vielen Fällen mit dem Tod endet. Das Phänomen heißt Krebs.
Spaltung wirkt immer vernichtend. Lösung ist in der Verbindung zu finden. Nur sie ermöglicht ein gesundes und harmonisches Ganzes. Andererseits ist es wichtig, sich aus toxischen Beziehungen zu lösen. Hier ist Trennung notwendig. Doch Trennung ist nicht Spaltung. Spaltung zertrümmert das Existierende bis in den Kern und lässt das Ganze in seine Einzelteile explodieren. Trennung hingegen ist wie das Abstreifen einer Haut, die zu eng geworden ist. Doch sie zerstört nicht die dem Leben zugrunde liegende Verbundenheit.
Mensch oder Biocomputer
Der Friedensforscher Daniele Ganser spricht von einer Menschheitsfamilie. In dieser Familie ist jeder gleichzeitig mit allen verbunden und verschieden. Was auch immer jemand tut: Er gehört dazu. Man kann ihn auf dem Grund des Meeres versenken oder auf den Mond schießen: Er bleibt ein Mitglied der Familie. Er ist ein Mensch. Diese Verbundenheit kann nur dadurch aufgelöst werden, indem der Mensch gespalten und in seine Einzelteile zerlegt wird, um ihn neu wieder zusammenzusetzen. Das ist Transhumanismus.
Biocomputer sind keine Menschen. Sie gehören nicht zur Familie. Biocomputer haben kein Herz. Sie haben eine Pumpe. Sie können nicht eigenständig denken. Sie haben einen Chip im Gehirn. Sie haben keinen freien Willen. Sie sind programmiert. Menschen dagegen haben einen freien Willen, sie sind dazu fähig, eigenständig zu denken und sie haben Gefühle, Empfindungen, Emotionen. Sie haben ein Bewusstsein. Ihr Leben ist nicht nur auf das Körperliche beschränkt. Sie sind nicht nur Materie, sondern auch Geist. Sie haben eine Seele.
Computer sind seelenlos. Sie haben keine Empathie, kein Mitgefühl. Für sie ist das Universum aus einem zufälligen Knall entstanden und der Mensch eine Fehlkonstruktion, das bloße Endprodukt einer Affenevolution, die technisch aufgerüstet werden muss, um überhaupt eine Existenzberechtigung zu haben. Computer berechnen. Sie kalkulieren Inzidenzwerte und wie viel CO2 ein Körper ausstößt. Sie produzieren Leben im Labor. Doch können sie kein Leben neu erschaffen. Das können nur Menschen.
Geist aus der Flasche
Nur Menschen sind kreativ, schöpferisch. Nur wir haben eigene Ideen. Und wir sind unberechenbar. So können wir Lösungen für Probleme finden, die für Computer unkalkulierbar sind. Für sie gibt es nur Einsen und Nullen. Sie kennen nur Punkte und gerade Linien, Kurven bleiben Treppen. Menschen können sich Kurven vorstellen und um die Ecke denken. Querdenken. Computer sind an die Flasche gebunden. Für sie gibt es ja nur die Materie. Menschen haben einen Geist, der sich aus der Flasche befreien kann.
Tun wir es.
Befreien wir uns aus der fortschreitenden Versklavung und den toxischen Beziehungen. Bilden wir Gruppen Gleichgesinnter und pflegen wir sie. Schaffen wir Schutzräume, Oasen, Archen.
Diskutieren wir, unterstützen wir uns, halten wir uns gegenseitig. Lesen wir uns vor, singen wir zusammen, schauen wir Filme an, die uns inspirieren und Mut machen. Tanzen wir. Und vergessen wir das Essen und das Trinken nicht. Machen wir die Tür zu. Doch schließen wir sie nicht ab.
Die Tatsache, dass sich die Ausschließenden, diejenigen, die mit ihrem Pass überall hin- und reinkommen, nun selber ausgeschlossen fühlen, ist vielleicht ein Zeichen dafür, wie dünn der Schleier zwischen Illusion und Wirklichkeit geworden ist. So kann ich es annehmen, mich weiter ent-täuschen zu lassen. Wer begegnet mir als Mensch und wer nicht? Wer hat sich besetzen lassen und wer ist frei? Wer hat eine Pumpe und wer hat ein Herz? Die mit dem Herzen sind herzlich eingeladen. Die anderen müssen leider draußen bleiben.
Der Königsweg. Am Ende könnte ein Licht geboren werden
Es ist eine schrille Weihnachtszeit, ein Fest voller Geschrei und Panik —
doch am Ende könnte ein Licht geboren werden: unser eigenes.
Sabrina Khalil spricht den Text „Der Königsweg“
Mehr Informationen über Kerstin Chavent
Bewusst: Sein im Wandel
1867 - 1950
verfaßte über
200 Liebesromane, die zu ihren Lebzeiten sehr beliebt waren und bis in
die Gegenwart in gekürzter Form als regelmäßig erscheinende Heftromane
erhältlich sind
Der Scheingemahl
ist ein Drama aus dem Jahr 1974 von Gert Westphal mit Christian Wolff, Anne-Marie Blanc und Horst Niendorf.
Handlung
Der verarmte Baron Horst von Oldenau verdingt sich beim neureichen
Unternehmer Hartmann als dessen Sekretär. Hartmanns Tochter Margot fasst
eine tiefe Zuneigung zu Horst. Doch ihr Vater will sie partout mit dem
zwielichtigen Fürsten Nordheim verkuppeln.
1921-1990
Sein Lebenswerk umfasst Erzählungen, Essays, Romane, Hörspiele,
Theaterstücke, Gemälde, Zeichnungen und Karikaturen.
„NUR IM IRRENHAUS SIND WIR NOCH FREI,
NUR IM IRRENHAUS DÜRFEN WIR NOCH DENKEN.
IN DER FREIHEIT SIND UNSERE GEDANKEN SPRENGSTOFF."
Nur im Irrenhaus sind wir noch frei
FRIEDRICH DÜRRENMATT im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki und Hans Mayer (1965)
Im Juni 1965 unterhielten sich der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Literaturprofessor Hans Mayer im Zürcher Fernseh-Studio mit Friedrich Dürrenmatt über die Funktion der Literaturkritik und über die Rolle der Kritiker allgemein ("Das Literarische Kaffeehaus", Zürich 1965). Hinweis: Diese Sendung ist schon verfügbar auf YouTube. Ich habe sie nochmals hochgeladen, weil die bescheidene Bildqualität der vorhandenen Sendung (Kontrast, Schärfe etc.) verbessert werden konnte.
1819 - 1898
"Der Stechlin" - von Theodor FONTANE - Teil 1
"Der Stechlin" - von Theodor FONTANE - TEil 2
"Der Stechlin" - von Theodor FONTANE - Teil 3
Der Roman "Der Stechlin" entstand in den Jahren 1895 bis 1897 und wurde unter dem Titel Stechlin erstmals 1897/98 in der Zeitschrift "Über Land und Meer" publiziert. Die Buchausgabe erschien (vordatiert im Impressum auf 1899) im Oktober 1898. Es ist Fontanes letzter Roman. Seine Hauptfigur, der alte Dubslav von Stechlin, trägt den gleichen Namen wie der tatsächlich existierende nahegelegene See, der stimmungsvoll in die märkische Landschaft eingebettet ist. Der Roman spielt in der Zeit seiner Niederschrift. Leichthin geführte Unterhaltungen und tiefsinnige Gespräche vermitteln die Melancholie einer Spätzeit, voll Skepsis und doch versöhnlich. Die mit Sympathie gezeichnete Hauptfigur trägt Züge ihres Autors, der im Monat vor der Veröffentlichung starb.
Handlung
Die Handlung rankt sich um das alte märkische Adelsgeschlecht von Stechlin, das am Großen Stechlinsee im Kreis Ruppin seinen Sitz hat. Der Roman schildert nur wenige Ereignisse. Fontane selbst beschrieb die Handlung ironisch: „Zum Schluß stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich; – das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht.“
Der 66-jährige, verwitwete Dubslav von Stechlin, Major außer Dienst, lebt auf Schloss Stechlin (wie auch das Dorf Stechlin ein fiktiver Handlungsort). Er ist von freundlichem Gemüt und „hörte gern eine freie Meinung, je drastischer und extremer, desto besser“. Sein einziger Sohn Woldemar, Offizier der Garde-Dragoner in Berlin, besucht ihn mit zwei Freunden, Ministerialassessor Rex und Hauptmann von Czako. Zahlreiche weitere Personen finden sich ein, unter ihnen der mit einer Prinzessin verheiratete Oberförster Katzler, das zugezogene Mühlenbesitzer-Ehepaar von Gundermann, das vom alteingesessenen Adel abgelehnt wird, und Pastor Lorenzen, so dass es zu vielen Gesprächen kommt. Während die meisten Dorfbewohner eher sittenstreng sind, zeigt Lorenzen sozialdemokratisches Gedankengut und ist ein Anhänger von Joao de Deus. Erörtert werden aktuelle Ereignisse; vor allem werden die alten, konservativen Sichtweisen gegen neue, liberale und sozialdemokratische Tendenzen abgewogen. Auf der Rückreise nach Berlin besuchen Woldemar und seine Freunde Dubslavs Halbschwester Adelheid im Kloster Wutz. Sie führt das dortige Damenstift, ist erzkonservativ und missbilligt die liberalen Anschauungen ihres Bruders.
In Berlin lebt Graf Barby, ebenfalls verwitwet, mit seinen beiden Töchtern. Melusine ist über 30 Jahre alt, nach kurzer Ehe geschieden und trägt den Nachnamen Ghiberti. Sie ist gebildet und vertritt freimütig und gewitzt ihre Ansichten. Ihre jüngere Schwester Armgard ist still und tritt selten in Erscheinung. Woldemar ist sowohl vom Grafen, der seinem Vater ähnelt, als auch von den beiden Frauen fasziniert und besucht die Familie oft. Melusine interessiert sich für Dubslav und die Geheimnisse um den Stechlinsee. Sie lädt Woldemar zu einer Dampferfahrt zum "Eierhäuschen" auf der Spree ein, zusammen mit ihrem Vater, ihrer Schwester und einem weiteren adligen Ehepaar, das bei den Barbys verkehrt. Am Ende deutet Melusine an, dass eine Verlobung anstünde.
Kurz darauf kommt es zu einem Treffen in Stechlin, auf dem Dubslav zum konservativen Kandidaten für eine fällige Nachwahl zum Reichstag gekürt wird. Die Wahl wird schließlich durchgeführt. Das Wahllokal befindet sich in Rheinsberg. Die Wahl endet mit einem deutlichen Sieg des sozialdemokratischen Kandidaten. Dubslav ist insgeheim erleichtert, die Wahl verloren zu haben, und kehrt nach Stechlin zurück.
Bei einem weiteren Treffen im Haus des Grafen Barby teilt Woldemar mit, dass er zu einer „Mission“ am britischen Königshaus berufen wurde. Graf Barby und seine Töchter lebten lange in England, so dass sie sich darüber austauschen. Woldemar bricht für einige Wochen nach England auf. Nach seiner Rückkehr besucht er die Barbys. Armgard hatte sich bei der Frage, ob sie eher Elisabeth Tudor oder Maria Stuart zuneige, für Elisabeth von Thüringen entschieden und danach das Gefühl gehabt, mit Woldemar verlobt zu sein. Einige Tage später sind sie tatsächlich verlobt. Melusine, Armgard und Woldemar fahren am zweiten Weihnachtsfeiertag für zwei Tage nach Stechlin. Dort wird mit zahlreichen Gästen die Verlobung gefeiert. Melusine bittet Lorenzen in einem Gespräch unter vier Augen, weiterhin Woldemar als „Stütze“ zur Verfügung zu stehen. Die Hochzeitsfeier findet Ende Februar im Haus des Grafen Barby statt.
Nach seiner Rückkehr aus Berlin erkrankt Dubslav ernsthaft,
während sich Woldemar und Armgard auf Hochzeitsreise begeben. Adelheid
besucht ihren Bruder, der auch sterbenskrank seinen Charakter beibehält.
Um sie zur Abreise zu bewegen, nimmt er Agnes, ein uneheliches Kind von
„niederer“ Herkunft, bei sich auf, so dass Adelheid ihn in gereizter
Stimmung verlässt. Schließlich stirbt Dubslav. Bei der Beerdigungsfeier,
die Pastor Lorenzen hält, sind Graf Barby und Melusine anwesend. Die
Brautleute erfahren auf Capri von Dubslavs Tod und kehren nach Stechlin zurück. Sie leben
anschließend kurze Zeit in Berlin, sehnen sich dann aber nach Stechlin
und ziehen dorthin. Das Schlusswort gehört Melusine, die in einem Brief
an Lorenzen an ihre Unterhaltung am zweiten Weihnachtsfeiertag in
Stechlin erinnert, als sie sagte: „Alles Alte, soweit es Anspruch darauf
hat, sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir recht eigentlich
leben.“
"Die Buddenbrooks" - Teil 1"
Verfall einer Familie
ein Hörbuch, gelesen von Gert Westphal
Wanderungen durch die Mark Brandenburg - Einleitung - ein Filmbeitrag
Das Video ist eine Einführung in eine Serie von 5 Kapiteln über eine Reise im Juli 2017 auf den Spuren von Theodor Fontanes Wanderungen durch die Grafschaft Ruppin in der Mark Brandenburg

1921 - 1988
Österreichischer Lyriker, Übersetzer und Essayist,
Hauptvertreter der politischen Lyrik deutscher Sprache in der Nachkriegszeit
„ZWEIFLE NICHT AN DEM, DER DIR SAGT, ER HAT ANGST;
ABER HAB ANGST VOR DEM, DER DIR SAGT,
ER KENNE KEINE ZWEIFEL."
(aus "Angst und Zweifel" - 100 Gedichte ohne Vaterland, Verlag Klaus Wagenbach)
1911-1991
Mit
Theaterstücken wie "Biedermann und die Brandstifter" oder "Andorra" sowie
mit seinen drei großen Romanen "Stiller", "Homo faber" und "Mein Name sei
Gantenbein" erreichte Frisch ein breites Publikum und fand Eingang in den
Schulkanon.
Max Frisch liest aus seinem Roman "Mein Name sei Gantenbein"
Mein Name sei Gantenbein" wurde im Herbst 1964 veröffentlicht und zählt gemeinsam mit "Stiller" und "Homo faber" zu Frischs Prosa-Hauptwerk.
Frisch greift in "Mein Name sei Gantenbein" mit der Frage nach der Identität eines Menschen und seiner sozialen Rolle ein Hauptthema seines Werks auf. Der Erzähler erfindet für sich nach einer gescheiterten Beziehung wechselnde Identitäten, um der eigenen Erfahrung aus unterschiedlichen Blickwinkeln nachzuspüren. Der spielerische Umgang mit Biografien und Fiktionen folgt dem Motto „Ich probiere Geschichten an wie Kleider“ und findet in einer literarischen Montage kurzer Erzählabschnitte seine formale Umsetzung.
MAX FRISCH im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki und Hans Mayer (1965)
Die Literaturkritiker Hans Mayer und Marcel Reich-Ranicki befragen Max Frisch über den neu erschienenen Roman "Mein Name sei Gantenbein". Weitere Themen: Die Reaktion auf die Kritiken, Autoren als Kritiker, die Ich-Suche, Fiktion und Wirklichkeit, Wer spricht?, die Wirkung des Theaters, Peter Weiss, der Kritiker in der Badewanne, nochmals "Gantenbein", den "Weltkenntnis-Fundus" und die Verfilmung des Romans (NDR "Das Literarische Kaffeehaus", 01.10.1965. Anmoderation Ernst Schnabel). Von 1960 bis 1973 war Reich-Ranicki Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Er hatte dort schon sehr früh das Recht auf Auswahl der Bücher durchgesetzt, die er besprechen wollte, wurde aber andererseits niemals zur Teilnahme an den Redaktionskonferenzen eingeladen. In Hamburg machte er die Bekanntschaft des NDR-Redakteurs Joachim Fest. Als dieser 1973 Mitherausgeber der FAZ wurde, erhielt Reich-Ranicki die Leitung der Literaturredaktion dieser Zeitung.
1749 - 1832
gilt als einer der bedeutendsten Schöpfer
deutschsprachiger Dichtung
GOETHE - das geheime Leben des deutschen Genies zwischen Licht und Schatten
Goethe in Weimar - eine Kurzbiographie
Das Leben des Johann Wolfgang Goethe - Teil 1
Jacob Grimm (1785-1863)
Wilhelm Grimm (1786-1859)
Gebrüder GRIMM - mehr als nur Märchen - ihr geheimnisvolles Leben
Tauche ein in das faszinierende Leben der Brüder Grimm – Jacob und Wilhelm. Sie sind weltbekannt für ihre Märchen wie Schneewittchen, Rotkäppchen oder Hänsel und Gretel. Doch ihr Leben war mehr als nur Märchen: Entbehrungen, Kämpfe um Gerechtigkeit, wissenschaftliche Durchbrüche und ein unerschütterlicher Brüderbund. Dieses Video erzählt ihre ganze Geschichte – von der Kindheit in Hanau, über die Schulzeit in Kassel, das Studium in Marburg, die schwierige Napoleonische Zeit, bis hin zu ihren weltberühmten „Kinder- und Hausmärchen“ und ihrem monumentalen Werk, dem Deutschen Wörterbuch.
Geboren wird Marie Haushofer am 14. Mai 1871 in München als zweites Kind des Professors Max Haushofer. Ihre Mutter Adele Fraas ist die Tochter des bekannten Münchner Professors für Agrarwissenschaft Karl Fraas (1810–1875). Als Marie zur Welt kommt, ist ihr Bruder Karl zwei Jahre alt. Bereits 1872 endet das Familienglück, denn Adele stirbt bei der Geburt ihres dritten Kindes Alfred; Vorahnungen ihres Tods bei der Geburt ihrer Kinder hatten sie die Jahre zuvor immer wieder heimgesucht. Von einem Tag auf den anderen muss sich Max Haushofer alleine um drei kleine Kindern kümmern, den vierjährigen Karl, die zweijährige Marie und einen Säugling. Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als von der Von-der-Tann- Straße, wo die Familie bislang wohnte, nach Schwabing in die Schwabinger Landstraße 13 zu seinen Schwiegereltern zu ziehen, die hier in einem Mehrfamilienhaus mit großem Garten leben. Auch seine Mutter Anna Dumbser zieht in das Haus, um bei der Erziehung der Kinder zu helfen. In seinen Lebenserinnerungen schildert Haushofer später, wie schwer diese Zeit war, wie der Tod seiner Frau ihn zu einem anderen Menschen machte, ihm jeden Glauben nahm – aber wie ihn dieser Schicksalsschlag auch weiter zur Dichtung führte. Arbeit und die Heilkraft der Natur in den Bergen lassen ihn schließlich wieder zu sich kommen, die vielen folgenden Jahre werden ihm in München beruflichen, politischen und auch literarischen Erfolg bringen. Und immer schon verbringt Max Haushofer mit seinen Kindern alljährlich die Sommerfrische auf der Fraueninsel im Tuchmacherhaus. 14 Jahre lang hat die Familie ihren Wohnsitz in Schwabing und erlebt, wie der Bau zahlreicher weiterer Häuser in der Nachbarschaft Münchens Wachstum zur Großstadt ankündigt. 1886 wird das Anwesen Schwabinger Landstraße 13 dann zwangsversteigert und die Haushofer-Kinder müssen mit ihrem Vater das Haus ihrer Jugend verlassen. Das, was Karl Haushofer später über diese Zeit schreibt, mag auch für seine Schwester Marie gegolten haben: »Meine ersten Jugenderinnerungen sind abgesehen von einigen großen Schmerzen an die ich mich noch deutlich erinnere, wie den meiner heißgeliebten jungen schönen Adele-Mama mit zwei Paradiesen verbunden … Das sind der weite große Garten meiner Großeltern Fraas zwischen Siegestor und Schwabing in München, und die Fraueninsel im Chiemsee, die als Malerheim von meinem Großvater Max Haushofer […] 1828 entdeckt worden ist.« Im Oktober 1886 zieht der 46-jährige Max Haushofer mit seiner Familie in die Schönfeldvorstadt an den Englischen Garten, in die Königinstraße 10. Marie ist zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt. Sozusagen um die Ecke wohnt die 32-jährige Emma Merk, die hier als Schriftstellerin arbeitet. Seit 1885 war sie, die Max Haushofer seit ihrer Kindheit kannte und mit der ihn stete Phasen der privaten wie beruflichen Annäherung und Distanzierung verbanden, zu einer engen Freundin geworden. Fortan unternimmt Haushofer immer wieder Bergtouren und auch Ferienreisen mit Emma Merk und seiner Tochter Marie. Mit Marie ist er außerdem viel allein unterwegs, sie begleitet ihn auf Wanderungen ins Gebirge und auf Vortragsreisen, worüber beide in privaten Aufzeichnungen berichten. Nach wie vor hält er sich in den Sommermonaten mit seinen Kindern und Emma meist am Chiemsee und auf der Fraueninsel auf, ihrer aller Lieblingsort. Haushofer betätigt sich dort nicht nur als Inselchronist, sondern veröffentlicht 1893 auch ein Büchlein, die Studie Chiemsee, in der er allerlei Wissenswertes über Natur und Kulturlandschaft des Chiemgaus mitteilt. Auch Marie lässt in den Künstlerchroniken als Malerin und Dichterin ihr Talent aufscheinen. Noch heute zeugen ihre Einträge und Unterschriften von der engen Beziehung der Familie Haushofer zur Insel.
"Ich will die Chronistin dieser Zeit werden“
PIERRE BÜHLER und ANDREA LÖW in der ev. Stadtakademie München (Hördauer: ca. 88 Minuten)
Neun Monate nach der deutschen Besatzung der Niederlande begann die siebenundzwanzigjährige Etty Hillesum (1914-1943) unter dem Eindruck einer Psychotherapie, ein Tagebuch zu schreiben. Sie wollte Ordnung in ihr Leben bringen, den Dingen auf den Grund gehen, Gott finden, aber auch Zeugin des Schicksals ihres Volkes werden.
Inmitten des Schreckens berichtet sie von der Suche nach Einfachheit und Achtsamkeit und schließlich nach Licht in der „Hölle auf Erden“. Die erlebte sie seit dem Sommer 1942 im Durchgangslager Westerbork, wo sie für den Amsterdamer „Judenrat“ in der „Sozialen Versorgung der Aussiedler“ arbeitete.
Ihre Briefe aus dieser Zeit beschreiben den täglichen Horror.
Am 7. September 1943 wurde Etty Hillesum selbst nach Auschwitz-Birkenau deportiert und ist dort umgekommen.
Die Tagebücher der jungen Niederländerin Etty Hillesum sind ein bewegendes Dokument des Holocaust und viel mehr als das: Sie wurden als philosophische Lebenskunst, Mystik des Alltags und Ethik des Mitleidens gerühmt. Vor allem sind sie aber auch eins: große Literatur. Auszüge aus den Tagebüchern sind ein Weltbestseller geworden.
Mit dieser Ausgabe, die am 16. März 2023 erscheint, liegen erstmals Etty Hillesums sämtliche Schriften in deutscher Sprache vor. Wir diskutieren das Gesamtwerkt und hören gelesene Textpassagen.
Diese Veranstaltung wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus.
PROF.
DR. PIERRE BÜHLER
Professor em. für Systematische Theologie an der Universität Zürich,
befasst sich seit Längerem mit Etty Hillesums Leben und Werk und ist
Herausgeber der deutschen Werkausgabe.
PROF. DR. ANDREA LÖW
Stellv. Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für
Zeitgeschichte in München und Honorarprofessorin am Lehrstuhl für
Zeitgeschichte der Universität Mannheim
ANUSCHKA TOCHTERMANN (LESUNG)
Schauspielerin (München)
Etty Hillesum (geboren am 15. Januar 1914 als Esther Hillesum in Middelburg; gestorben am 30. November 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau) war eine niederländische jüdische Intellektuelle. Während der deutschen Besetzung der Niederlande führte sie in den Jahren 1941 bis 1943 ein Tagebuch und hinterließ Briefe, in denen sich ihre menschliche und spirituelle Entwicklung unter den Bedingungen von Krieg und Verfolgung widerspiegelt. Eine erste Auswahl aus dem Tagebuch wurde 1981 veröffentlicht und fand großes, auch internationales Interesse. Eine Gesamtausgabe ihrer Schriften erschien 1983, die deutschsprachige Übersetzung davon 2023.
Etty Hillesum Centrum in Deventer
Etty Hillesum entstammte einer assimilierten jüdischen Familie. Ihr Vater, Louis Hillesum, war Gymnasiallehrer für alte Sprachen, später Direktor eines Gymnasiums in Deventer. Ihre Mutter Riva Hillesum, geborene Rebecca Bernstein, stammte aus Russland und war als Erste ihrer Familie vor Pogromen
in die Niederlande geflüchtet. Hillesum hatte zwei jüngere Brüder: Jaap
(Jacob; * 1916), der Arzt wurde, und Mischa (Michael; * 1920), der
Pianist wurde.
Von 1932 an studierte sie an der Universität Amsterdam
Jura und schloss das Studium 1939 mit dem Master-Examen ab.
Anschließend studierte sie Slawistik, solange es unter der deutschen
Besatzung möglich war. 1937 war sie in das Haus des pensionierten
Buchhalters Hendrik (Han) Wegerif eingezogen, mit dem sie eine
Liebesbeziehung einging. In dem Haus lebten auch einige andere, meist
junge Menschen, die eine Hausgemeinschaft und für Hillesum eine Art
zweite Familie bildeten.
Im Mai 1940 wurden die Niederlande und Belgien von der deutschen Wehrmacht überfallen und besetzt. Im Oktober 1940 begannen die Besatzer mit der Entrechtung und Verfolgung der niederländischen Juden; der Holocaust in den Niederlanden begann. Unter diesen Bedingungen lernte Hillesum im Februar 1941 den deutschen Emigranten Julius Spier (1887–1942) kennen, einen jungianischen Psychoanalytiker, der in seine Arbeit auch andere Methoden einbezog, wie die Handlesekunst und die damals im Entstehen begriffene Körperpsychotherapie.
Im März 1941 begann sie eine Psychotherapie bei ihm. Wahrscheinlich war
es Spier, der ihr empfahl, ein Tagebuch zu führen. Die Beziehung zu
Spier wurde in den nächsten eineinhalb Jahren über die Therapie hinaus
eine Freundschaft, eine spirituelle Lehrer-Schülerin-Beziehung und
schließlich auch eine Liebesbeziehung. [1]
Im Juli 1942, als Etty Hillesum den Aufruf für das Durchgangslager Westerbork erwartete, von wo aus die Transporte der niederländischen Juden nach Auschwitz gingen, bewarb sie sich um eine Bürostelle beim Judenrat Amsterdam, die sie auch erhielt. Die Arbeit dort empfand sie aber als „Hölle“, [2]
woraufhin sie sich schon nach 14 Tagen freiwillig für die Arbeit in der
„Sozialen Versorgung der Aussiedler“ im Lager Westerbork meldete. [3]
Dort widmete sie sich besonders den Schwächsten im Lager, den Alten,
den Kranken, den Müttern mit kleinen Kindern, den jungen Mädchen. Wegen
ihrer Stellung als Angestellte des jüdischen Rats konnte sie in den
folgenden Monaten noch verschiedentlich zwischen Westerbork und
Amsterdam pendeln. So konnte sie an der Beisetzung von Julius Spier
teilnehmen, der am 15. September 1942 gestorben war. Vom 5. Dezember
1942 bis zum 5. Juni 1943 war sie wegen einer Krankheit in Amsterdam.
Ein Untertauchen,
das ihr aus dem Freundeskreis angeboten wurde, lehnte sie nachdrücklich
ab und sagte, sie wolle „das Schicksal ihres Volkes teilen“. [3]
Vom 6. Juni 1943 an war sie endgültig in Westerbork. Überlebende des
Lagers bezeichneten sie später als eine „leuchtende Persönlichkeit“ bis
zuletzt. [4]
Im Juni 1943 trafen auch ihre Eltern und ihr Bruder Mischa in
Westerbork ein. Am 7. September 1943 wurde sie gemeinsam mit ihren
Eltern und ihrem Bruder Mischa von Westerbork mit dem 75.
Massentransport in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Kurz nach der Abfahrt warf sie eine Postkarte aus dem Zug, die von Bauern gefunden und abgeschickt wurde. [5]
Auf der Postkarte schrieb sie: … ich schlage die Bibel an
einer willkürlichen Stelle auf und finde: Der Herr ist meine starke
Burg. Ich sitze mitten in einem überfüllten Güterwagen auf meinem
Rucksack. Vater, Mutter und Mischa sitzen einige Waggons entfernt. Die
Abfahrt kam doch noch recht unerwartet. Ein plötzlicher Befehl für uns
aus Den Haag. Singend haben wir dieses Lager verlassen, Vater und Mutter
sind tapfer und ruhig. Mischa ebenfalls. Wir werden drei Tage auf der
Reise sein … Auf Wiedersehen von uns vieren. Etty. [5] [6]
Die Eltern starben entweder auf dem Transport oder wurden
unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz ermordet. Als Todesdatum von
Etty Hillesum wurde vom Roten Kreuz der 30. November 1943 angegeben, als
das ihres Bruders Mischa der 31. März 1944. Der Bruder Jaap kam erst
Ende September 1943 nach Westerbork und wurde im Februar 1944 von dort
nach Bergen-Belsen deportiert. Die Auflösung des Lagers und einen weiteren Transport überlebte er nicht. Er starb im April 1945.
Ihre Tagebücher hatte Hillesum vor ihrer endgültigen Abreise nach
Westerbork ihrer Freundin Maria Tuinzing übergeben mit der Bitte, sie
an den Schriftsteller Klaas Smelik weiterzugeben, falls sie nicht
zurückkäme. Sie wünschte sich, dass die Tagebücher veröffentlicht
würden.
1776 - 1822
E.T.A. HOFFMANN - Das Leben eines skeptischen Phantasten
von Rüdiger Safranski
Seit 1811 befand sich die Weinstube von Lutter & Wegner an der Charlottenstraße 32 (heute 49), Ecke Französische Straße. Hoffmanns nächtliche Zechgelage mit dem Schauspieler Ludwig Devrient lockten viele Gäste in das Lokal. Jacques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ spielt in Lutters Weinkeller. Auf Sektetiketten (Bild) sind die Zechbrüder bis heute zu finden.
E.T.A. (Ernst Theodor Amadeus), eigentlich E.T. Wilhelm Hoffmann, Schriftsteller, Komponist und Zeichner, geboren in Königsberg (heute Kaliningrad) am 24.1.1776, gestorben in Berlin am 25.6.1822.
Studium der Rechtswissenschaft in Königsberg; anschließend am Kammergericht in Berlin. Nach dem Assessorenexamen 1800 Versetzung nach Posen. Hoffmann pflegte neben dem Studium stets seine zeichnerischen und musikalischen Begabungen; ab 1815 benutzte er aus Verehrung für Mozart den Vornamen Amadeus. Diese Neigungen wie seine spätere schriftstellerische Tätigkeit bezeugen die konfliktreiche Spannung zwischen dem Streben nach Ausbildung der künstlerischen Anlagen und bloßer Existenzsicherung. Eine Reihe von Karikaturen führten zu einer Strafversetzung nach Plock; 1804 kam er als Regierungsrat nach Warschau. Als Mitglied der »Musikalischen Gesellschaft« wirkte er dort als Organisator und Dirigent bei Veranstaltungen mit. Nach dem Einmarsch der Franzosen musste er Warschau verlassen und ging 1807 nach Berlin, wo er vergeblich versuchte, eine Anstellung zu finden. 1808 wurde er Theaterkapellmeister in Bamberg. Dort wirkte er zugleich als Musikkritiker, Direktionsgehilfe, Komponist und Bühnenbildner. 1813 bis Februar 1814 war er Musikdirektor der Theatertruppe von Joseph Seconda in Dresden und Leipzig. Wieder im Staatsdienst und Richter am Kammergericht in Berlin (ab 1.10. 1814), schrieb er nur noch wenige kleine Kompositionen, entfaltete dafür aber seine dichterische Begabung umso stärker. 1816 erfolgte seine Ernennung zum Kammergerichtsrat. Im Oktober 1819 wurde Hoffmann ohne sein Zutun Mitglied einer Kommission, die auf Veranlassung Metternichs gegen politische »Aufwiegler«, gegen Burschen- und Turnerschaften vorgehen sollte (»Demagogenverfolgung«). Mit viel Zivilcourage setzte sich Hoffmann für die Betroffenen ein (u.a. für den »Turnvater« F.L. Jahn), weswegen ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet wurde. Zudem wurde er selbst Opfer der preußischen Zensur, die seinen »Meister Floh« (1822, Märchen) nur in einer verharmlosten Fassung zum Druck freigab. In dieser Lage, seine Existenz von zwei Seiten bedroht sehend, starb er, krank und vereinsamt. Wie sich sein Leben in Gegensätzen bewegte gewissenhafter Beamter und leidenschaftlicher Künstler, so durchdringen sich in Hoffmanns Romanen, Novellen, Erzählungen und Märchen realistische Alltagswelt und fantastische Geisterwelt. Sein unfreiwilliges Außenseitertum öffnete ihm den Blick auf die Nachtseiten der Natur, hinter die Fassade einer oft nur geheuchelten bürgerlichen Harmonie. Nicht Flucht des Romantikers ins Fantastische, vielmehr seine verschiedenartigen Auseinandersetzungen mit der Realität führten ihn zum Erkennen des Widersinnigen, Grotesken, Hintergründigen. Erstmals wird die Gefahr erahnt, die Automaten und Maschinen für die menschliche Persönlichkeit darstellen können. Hinter dem Abgründigen schimmert stets Hoffmanns Humanitätsideal, sein Verlangen nach einem Reich der poetischen Menschlichkeit.
1874 - 1936
Seine Hauptwerke : das Drama "Die letzten Tage der Menschheit" und die Zeitschrift "Die Fackel"
Das Theaterstück "Die letzten Tage der Menschheit" ist eine bittere Abrechnung mit dem Ersten Weltkrieg. Es ist eine Collage aus Originalzitaten und satirischen Kommentaren. In der Figur des Nörglers hat sich Kraus selbst ein Denkmal gesetzt.
Nach dem Abitur beginnt Kraus 1892 sein Jurastudium an der Universität Wien. Er studiert ab 1894 Philosophie und Germanistik, schließt sein Studium jedoch nicht ab. Er ist mit Vertretern der Gruppe "Jungwien" (u.a. Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal) befreundet. 1899 ist ei Einer der Mitbegründer der Zeitschrift "Die Fackel", an der in den folgenden Jahren verschiedene Künstler und Schriftsteller wie Detlev von Liliencron und Else Lasker-Schüler mitarbeiten.
1875-1955
einer der
bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts; wurde 1929 mit dem
Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet
"Der Zauberberg"
Ein Hörbuch, gelesen von Gert Westphal
1876 - 1944
1. Wir wollen die Liebe zur Gefahr besingen, die Vertrautheit mit Energie und Verwegenheit.
2. Mut, Kühnheit und Auflehnung werden die Wesenselemente unserer Dichtung sein.
3.
Bis heute hat die Literatur die gedankenschwere Unbeweglichkeit, die Ekstase und
den Schlaf gepriesen. Wir wollen preisen die angriffslustige
Bewegung, die
fiebrige Schlaflosigkeit, den Laufschritt, den Salto mortale, die Ohrfeige und
den Faustschlag.
4.
Wir erklären, daß sich die Herrlichkeit der Welt um eine neue Schönheit
bereichert hat:
die Schönheit der Geschwindigkeit. Ein Rennwagen,
dessen
Karosserie große
Rohre schmücken, die Schlangen mit explosivem Atem gleichen . .. ein
aufheulendes Auto, das auf Kartätschen zu laufen scheint, ist
schöner als die Nike
von Samothrake.
5. Wir wollen den Mann besingen, der das Steuer hält, dessen Idealachse die Erde durchquert, die selbst auf ihrer Bahn dahinjagt.
6. Der Dichter muß sich glühend, glanzvoll und freigebig verschwenden, um die leidenschaftliche Inbrunst der Urelemente zu vermehren.
7.
Schönheit gibt es nur noch im Kampf. Ein Werk ohne aggressiven Charakter kann
kein Meisterwerk sein. Die Dichtung muß aufgefaßt werden als ein
heftiger
Angriff auf die unbekannten Kräfte, um sie zu zwingen, sich vor dem Menschen zu
beugen.
8.
Wir stehen auf dem äußersten Vorgebirge der Jahrhunderte! ... Warum sollten
wir zurückblicken, wenn wir die geheimnisvollen Tore des
Unmöglichen
aufbrechen wollen? Zeit und Raum sind gestern gestorben. Wir leben
bereits im Absoluten, denn wir haben schon die ewige, allgegenwärtige
Geschwindigkeit erschaffen.
9.
Wir wollen den Krieg verherrlichen — diese einzige Hygiene der Welt -, den
Militarismus, den Patriotismus, die Vernichtungstat der Anarchisten, die
schönen
Ideen, für die man stirbt, und die Verachtung des Weibes.
10.
Wir wollen die Museen, die Bibliotheken und die Akademien jeder Art zerstören
und gegen den Moralismus, den Feminismus und gegen jede Feigheit
kämpfen, die
auf Zweckmäßigkeit und Eigennutz beruht.
11.
Wir werden die großen Menschenmengen besingen, die die Arbeit, das Vergnügen
oder der Aufruhr erregt; besingen werden wir die vielfarbige,
vielstimmige Flut
der Revolutionen in den modernen Hauptstädten; besingen werden wir die nächtliche,
vibrierende Glut der Arsenale und Werften, die
von grellen elektrischen Monden
erleuchtet werden; die gefräßigen Bahnhöfe, die rauchende Schlangen
verzehren; die
Fabriken, die mit ihren sich
hochwindenden Rauchfäden an den Wolken hängen;
die Brücken, die wie gigantische Athleten Flüsse überspannen, die in der
Sonne wie Messer
aufblitzen; die abenteuersuchenden Dampfer, die den Horizont
wittern; die breitbrüstigen Lokomotiven, die auf den Schienen wie riesige, mit
Rohren
gezäumte Stahlrosse einherstampfen, und den gleitenden Flug der
Flugzeuge, deren Propeller wie eine Fahne im Winde knattert und Beifall zu
klatschen scheint wie eine begeisterte Menge.
obiger Text aus: Manifest des Futurismus, erschienen im Le Figaro v. 20. Februar 1909
Rede anläßlich der Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution in der DDR
Marko Martin spricht anlässlich der Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution in der DDR und nutzt den Moment, um Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Leviten zu lesen.
Ein moderner Bauer, der nicht
nur immer mit dem Fortschritt geht, sondern
am liebsten der Schrittmacher des Fortschritts
wäre, liebt nichts so sehr, wie seine Maschinen,
der moderne Hof und alle Besitzerweiterung.
Seiner Gier fallen Frau, Sohn, Hausangestellte
zum Opfer. Der Betrieb ist in Ordnung, diese
Menschen sind es nicht.
Der Franz hat mit dem Mähdrescher einen Unfall
verursacht, bei dem sein Vater getötet, er selbst
schwer verletzt worden ist.
Dem ermittelnden Kommissar erschließt sich in
dem Gespräch mit dem Verunglückten eine sehr
erschütternde Vorgeschichte ...
Sprecher:
Karl Obermayr - Franz
Günter Reder - Karl
Christiane Blumhoff - Vroni
Gustl Bayrhammer - Bauer
Maria Stadler - Bäuerin
Dora Altmann - Großmutter
Wolf Euba - Kommissar
Walter Holten - Pfarrer
Hans Stadtmüller - Austragsbauer
Fritz Strassner - Bürgermeister
Erika Blumberger - Kellnerin
Vera Rheingold - Krankenschwester
... und viele andere...
ALLE RECHTE BEIM BR !
Sollte es Probleme mit dem Urheberrecht geben,
werde ich das Video sofort & umgehend löschen!
1903 - 1950
George Orwell - 1984 - Das Buch als Hörbuch, vorgelesen von Michi von "lieber lesen lassen"
Buch:
"1984"
George Orwells 1948 erschienener Roman »1984« (im Original »Nineteen Eighty-Four«) schildert als Dystopie die düstere Vision eines totalitären Überwachungsstaats. Ort der Handlung ist London, die wichtigste Stadt von Landefeld Eins, dem früheren England, das jetzt ein Teil von Ozeanien ist. Der Protagonist Winston Smith soll getötet werden, weil er die Funktionsweise der herrschenden Oligarchie durchschaut. Zuvor unterzieht ihn sein Gegenspieler O’Brien einer Gehirnwäsche, um nicht nur Winston, sondern auch sein Gedankengut auszulöschen.
Inhaltsangabe:
Teil 1
Mit Hilfe von »Teleschirmen« werden alle Parteimitglieder Ozeaniens von der »Gedankenpolizei« kontrolliert und überall erinnern Plakate mit dem überlebensgroßen Gesicht des »Großen Bruders« die Bürger an die allgegenwärtige Überwachung. Kinder werden früh dem Einfluss ihrer Familie entzogen und in der Jugendorganisation der »Spitzel« infiltriert und zu Denunzianten erzogen. Als heimlicher Gegner des Systems fühlt Winston Smith sich zu der Untergrundbewegung »Die Bruderschaft« hingezogen. In dem hohen Parteifunktionär O’Brien meint er einen Gesinnungsgenossen erkannt zu haben.
Die Partei formt die Vergangenheit und Winstons Erinnerungen an frühere Zeiten sind bruchstückhaft. Im »Ministerium für Wahrheit« wird die Geschichte umgeschrieben. Dort arbeitet Winston in der Dokumentations-Abteilung, wo Zeitungsartikel und andere Schriftstücke »korrigiert« und neu gedruckt werden. Winston vermutet, dass seine Eltern Opfer der ersten »Säuberungswellen« der 50er Jahre waren. Seit jener Zeit ist die Erde unter den drei Supermächten Ozeanien, Eurasien und Ostasien aufgeteilt, die in wechselnden Konstellationen untereinander dauerhaft Krieg führen.
Eine weitere Abteilung des Ministeriums ist mit der Entwicklung von »Neusprech« befasst, der drastischen Reduzierung der bisherigen Sprache mit dem Ziel, den Gedankenspielraum einzuschränken und schließlich das Denken abzuschaffen und sogenannte »Gedankendelikte« auszurotten.
Die Bevölkerung Ozeaniens besteht zu 85 Prozent aus »Proles«, die unterdrückt und ausgebeutet werden. Sie sind aber frei, sich billigen Vergnügungen hinzugeben, und ihr fehlendes politisches Bewusstsein verhindert eine Revolution. Das Leben der Parteimitglieder empfindet Winston als freudlos und schäbig. Obwohl es im täglichen Leben an allem Notwendigen mangelt, verkündet das »Ministerium für Überfülle« die stetige Erhöhung des Lebensstandards. Ein Vergleich mit der Vergangenheit ist unmöglich.
Winston erinnert sich an eine Lüge der Partei, die er vor einigen Jahren entlarvt hat. Er erkennt, dass die Partei ihre eigene Wahrheit erschafft, die im Widerspruch zu objektiv Richtigem steht. Er notiert in seinem Tagebuch, dass Freiheit bedeute, zu sagen, dass zwei und zwei vier sei.´
Teil 2
Winstons Leben verändert sich, als die sechsundzwanzigjährige Julia und er verbotenerweise ein Liebespaar werden. Julia hasst die Partei, was sie jedoch perfekt zu tarnen weiß. Sie nimmt zwar an sämtlichen Parteiveranstaltungen teil und trägt die Schärpe der »Junioren Anti-Sex Liga«, findet aber Schlupflöcher zur Befriedigung ihrer persönlichen Bedürfnisse. Sie mag ihre Arbeit in der Roman-Abteilung des »Ministeriums für Wahrheit«, wo Romane in sogenannten »Kaleidoskopen« zusammengemixt oder Vorhandenes nach den Parteirichtlinien umgeschrieben wird.
Anders als Winston hat Julia durchschaut, weshalb die Partei den Sexualtrieb bekämpft und unterdrückt: Einerseits soll eine enge Verbindung zwischen Mann und Frau verhindert werden. Gleichzeitig werde die gestaute Energie benötigt, um die Kriegsbegeisterung und die »Führerverehrung« zu befeuern. Julia leidet nicht unter dem System. Winstons politische Analysen langweilen sie.
Dank Julias Findigkeit gelingt es ihnen, sich unbemerkt von »Teleschirmen« und Mikrofonen zu verabreden. Bei ihren seltenen Treffen auf dem Land genießen sie die Vertrautheit und Sinnlichkeit. Mr. Charrington, dessen Ramschladen in einem schäbigen Viertel der »Proles« Winston von heimlichen Einkäufen kennt, vermietet Winston ein Zimmer. In dem unbewohnten Schlafraum über dem Laden, der mit Dingen aus der Vergangenheit zugestellt ist, können Winston und Julia ungestört zusammen sein.
Beide sind sich des Risikos bewusst, das sie eingehen. Anders als Winston will Julia nicht akzeptieren, dass sie das Spiel gegen die Partei nicht gewinnen können und beide dem Tod geweiht ist. Als Julia eine Ratte im Zimmer bemerkt, gesteht der entsetzte Winston ihr, dass Ratten ihn schrecklich ängstigen. Trotzdem wird das Zimmer zum Zufluchtsort, das Winston alles andere leichter ertragen lässt.
Der von Winston bewunderte O’Brien nimmt Kontakt zu ihm auf. Als Winston und Julia sich zu Feinden der Partei erklären, bestätigt O’Brien die Existenz der »Bruderschaft« unter der Führung von Goldstein. Er spielt Winston »das Buch« von Goldstein zu. Darin erläutert Goldstein, dass die drei Supermächte sich im Kräftegleichgewicht befinden. Die Kriege dienen nur der Zerstörung von Gütern, um den Wohlstand der Bevölkerung dauerhaft zu verhindern. So werde der Entwicklung von Intelligenz vorgebeugt und das herrschende System abgesichert.
Die Oligarchie fuße auf einem Kollektivismus, dessen Ziele Unfreiheit und Ungleichheit seien. Die Partei habe aus der Geschichte gelernt und sichere ihre Tyrannei durch das Aufzwingen einer Einheitsmeinung, die dauerhafte Formung des Bewusstseins und eine Realitätskontrolle ab. Alle Parteimitglieder werden unentwegt von der Gedankenpolizei überwacht, Abweichler unter ihnen verfolgt und ausgelöscht.
Goldsteins Ausführungen systematisieren lediglich Winston eigene Erkenntnisse, beantworten aber nicht seine drängende Frage nach dem Handlungsmotiv der Partei.
Überraschend werden Julia und Winston in ihrem Zimmer gefangen genommen. Den Überfall leitet Mr. Charrington als Mitglied der Gedankenpolizei.
Teil 3
Winston befindet sich im »Ministerium für Liebe«, das für Recht und Ordnung sorgt. Nach brutalen Misshandlungen und stundenlangen Verhören legt er alle geforderten Geständnisse ab. Dann wird er O’Brien übergeben, der ihn seit sieben Jahren überwacht hat. O’Brien diagnostiziert bei Winston eine Geistesstörung, die er mit Hilfe elektrischer Foltermaschinen heilen will. Parteischädliche Gedanken sollen aus der Welt geschafft werden, bevor der Delinquent hingerichtet wird.
O’Brien erklärt Winston, dass der »Große Bruder« die Personifikation der Partei sei, die die Realität ständig neu »erschaffe«. Er foltert Winston, bis dieser das Prinzip der Realitätserschaffung anerkennt und einsieht, dass zwei und zwei drei, vier oder fünf sein könne. Die Fähigkeit, gleichzeitig zwei einander widersprechende Überzeugungen zu haben und beide gelten zu lassen, heißt in der Parteisprache »Doppeldenk«.
O’Brien gibt sich als Verfasser des Goldstein-Buches zu erkennen und Winston erfährt, dass das Handlungsmotiv der Partei die Macht als Selbstzweck sei. Um ihretwillen kontrolliere man den Geist der Menschen und lasse sie körperlich leiden. Die gegenwärtige Diktatur sei auf Hass gegründet. Zunehmend kraftlos, hört Winston dennoch nicht auf, O’Briens Argumentation anzugreifen. Er hält daran fest, dass die Partei die Menschen nicht des Menschseins berauben könne, selbst als er mit seinem Spiegelbild konfrontiert wird – ausgemergelt, geschunden und zerbrochen: denn bisher habe er Julia und seine Liebe nicht verraten.
Während er sich körperlich erholt, entschließt Winston sich, sein Denken dem der Partei anzupassen. Er will allerdings Herr über seine Gefühle bleiben, was O’Brien durchschaut. Deshalb bringt er Winston in das gefürchtete »Zimmer 101«, in dem jeder Gefangene mit dem konfrontiert wird, wovor ihm am meisten graut. Auf Winston warten in einem Käfig ausgehungerte Ratten, die ihm das Gesicht zerfressen sollen. Panisch vor Entsetzen kann Winston die Gefahr im letzten Augenblick abwenden, indem er Julia verrät: Sie solle statt seiner den Ratten ausgeliefert werden.
Nach Winstons Freilassung kommt es zu einer Begegnung mit Julia. Sie gestehen sich gegenseitig, einander verraten und damit ihre Gefühle getötet zu haben. Im »Ministerium für Wahrheit« ist Winston jetzt mit einer sinnlosen Aufgabe betraut, die ihm viel freie Zeit lässt und die Möglichkeit gibt, stundenlang die Nachrichten vom »Teleschirm« zu verfolgen. Seiner Hinrichtung sieht er ohne Angst entgegen: Er wird durchdrungen von Liebe zum »Großen Bruder« sterben.
»1984« ist der meistgelesene Science-Fiction-Roman der Weltliteratur und gilt als Klassiker. Beeinflusst von Stalinismus und deutschem Nationalsozialismus entwirft Orwell im Jahre 1948 ein beklemmendes Zukunftsszenario in einem totalitären Überwachungsstaat, das den Leser zu einem Vergleich mit seiner Gegenwart zwingt. Die Parole »Big Brother is watching you« hat Eingang in das Alltagsleben gefunden, um die zunehmende Überwachung auch in demokra-tischen Systemen zu kritisieren.
Inhaltsangabe von Heike Münnich; veröffentlicht am 07.07.2014, zuletzt aktualisiert am 23.04.2021.
Quelle: 1984 • Zusammenfassung auf Inhaltsangabe.de
https://www.inhaltsangabe.de/orwell/1984/
geboren 1955
"Eine Familie in Deutschland"
Für Alle, die sich für deutsche Geschichte interessieren, aber kein Geschichtsbuch in die Hand nehmen wollen." Kritik stern.de
1905-1982
bürgerlich Alice O’Connor, geboren als Alissa Sinowjewna
Rosenbaum, wissenschaftliche
Transliteration Alisa Zinov’evna Rozenbaum
äusserte sich auch zu Themen der
Ökonomie, politischen Philosophie und Ethik
über AYN RAND im Deutschlandfunk Kultur
"MAN IST FREI, DIE REALITÄT ZU IGNORIEREN,
SEINEN VERSTAND VON JEDEM FOKUS ZU BEFREIEN
UND JEDEN WEG BLIND HINAB ZU STOLPERN, DEN MAN MÖCHTE.
ABER MAN IST NICHT FREI,
DEN ABGRUND ZU VERMEIDEN,
DEN ZU SEHEN MAN SICH WEIGERT."
1900 - 1944
Ich bitte nicht um Wunder und Visionen, sondern um Kraft für den Alltag.
Lehr mich die Kunst der kleinen Schrittte.
Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei
meine Erkenntnisse zu notieren, von denen ich betroffen bin.
Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung.
Schenk mir das Fingerspitzengefühl, um heraus zu finden, was erstrangig und was zweitrangig ist.
Ich bitte um Kraft, dass ich nicht durch das Leben rutsche, sondern den Tagesablauf vernünftig einteile,
auf Lichtbilicke und Höhepunkte achte und hin und wieder Zeit finde für einen kulturellen Genuss.
Laß mich erkennen, daß Träume nicht weiterhelfen, weder über die Vergangenheit noch über die Zukunft.
Hilf mir, das Nächste so gut wie möglich zu tun und die jetzige Stunde als die wichtigste zu erkennen.
Bewahre mich vor dem Glauben, es müsse im Leben alles glatt gehen.
Schenk mir die Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Mißerfolge und Rückschläge
eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.
Erinnere mich daran, dass das Herz oft gegen den Verstand streikt.
Schick mir im rechen Augenblick einen Menschen, der den Mut hat, mir die Wahrheit zu sagen.
Ich möchte Dich und die Anderen immer aussprechen lassen.
Die Wahrheit sagt man sich nicht selbst, sie wird Einem gesagt.
Ich weiß, daß sich viele Probleme dadurch lösen, wenn ich nichts tue.
Gib, dass ich warten kann.
Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen.
Gib, daß ich diesem schönsten Geschenk des Lebens gewachsen bin.
Verleih mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick Güte zu zeigen.
Mach aus mir einen Menschen, der einem Schiff mit Tiefgang gleicht,
um auch die zu erreichen, die unten sind.
Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.
Gib mir nicht, was ich mir wünsche, sondern was ich brauche.
Lehr mich die Kunst der kleinen Schritte.
1759 - 1805
geboren am 10. November 1759 in Marbach am Neckar
gestorben am 9. Mai 1805 in Weimar
Eltern:
Vater: Johann Caspar Schiller (*1723, †1796) Offizier und später Hofgartenverwalter
Mutter: Elisabeth Dorothea Kodweiß (*1732, †1802) Tochter eines Gastwirtes
Friedrich Schiller wurde 1759 in Marbach
am Neckar geboren. Da der Vater eine Anstellung als Werbeoffizier
bekam, siedelte die Familie 1763 nach Lorch über. Kurz nach der Geburt
seiner Schwester Luise 1766, zog die Familie nach Ludwigsburg um. Im
gleichen Jahr trat Friedrich in die Lateinschule ein. Bereits mit
dreizehn verfasste er seine ersten Theaterstücke „Absalon“ und „Die
Christen“.
Auf herzoglichen Befehl musste er 1773
in die Militärakademie Hohe Karlsschule in Stuttgart eintreten und
begann zunächst ein Rechtsstudium. Die Kadetten wurden mit brutalem
militärischen Drill überzogen und Schiller war vermutlich auch deshalb
noch mit fünfzehn Jahren ein Bettnässer. Mehrfach wurde er deswegen hart
bestraft. Heimlich las er mit seinen Kameraden verbotene Schriften.
1775 wird die Akademie von Schloss
Solitude in die Innenstadt von Stuttgart verlegt. Schiller wechselte
sein Studienfach und begann ein Medizinstudium. Er las intensiv die
Werke der Dichter des Sturm und Drang und beschäftigte sich auch mit den
Gedichten des Kritikers Klopstock.
1776 begann er die Arbeit an dem freiheitlichen Theaterstück „Die Räuber“. 1779 bestand er die ersten medizinischen Examen und bat um die Entlassung. 1780 verließ er die Militärakademie und wurde Militärarzt.
1781 vollendet Schiller das Theaterstück
„Die Räuber“. Es wird noch im selben Jahr und auf eigene Kosten
Schillers anonym gedruckt. Am 13. Januar 1782 wurden „Die Räuber“ vom
Mannheimer Hof- und Nationaltheater mit überwältigendem Erfolg
uraufgeführt. Jubelstürme entfachte das Stück insbesondere beim
jugendlichen Publikum. Um an der Uraufführung teilnehmen zu können,
musste sich Schiller unerlaubt von seinem Regiment entfernen. Im Mai
reiste Schiller ein weiteres Mal nach Mannheim. Herzog Karl Eugen warf
den unbotmäßigen Dichter darauf vierzehn Tage lang ins Gefängnis und
untersagte ihm bis auf weiteres, Komödien „und dergleichen Zeugs“ zu
schreiben.
In der Nacht vom 22. auf den 23.
September floh Schiller mit Andreas Streicher aus Stuttgart. Schiller
und Streicher halten sich auf ihrer Flucht in Frankfurt und Mannheim auf
bis sie sich schließlich im Gasthof zu Oggersheim incognito einmieten.
Im Dezember 1782 reist Schiller auf Einladung der Mutter eines Akademiekameraden - seiner späteren Gönnerin, Henriette von Wolzogen, nach Bauernbach in Thüringen und findet dort Asyl. Dort freundete sich Schiller mit dem Bibliothekar Reinwald aus Meiningen an, mit dem er zusammenarbeitete und der später Schillers Schwester Christophine heiratete. Er vollendete dort die Arbeiten an „Kabale und Liebe“ (zuerst „Luise Millerin“ betitelt) und begann mit dem Stück „Don Carlos“.
Nach seiner Rückkehr nach Mannheim erkrankte er im September 1783 am Nervenfieber (Malaria).. In Mannheim arbeitete Schiller bis 1785 als Theaterdichter und lernte in dieser Zeit auch Charlotte von Kalb kennen. Der Theaterintendant Wolfgang Heribert von Dalberg ließ Schiller fallen und erneuerte seinen Vertrag nicht. Schiller war hochverschuldet und landete fast im Schuldturm.
Herzog Carl August verlieh Schiller den
Titel eines Weimarischen Rates. Im April 1785 reiste Schiller zu Körner
nach Leipzig, wo dieser ihm aus der finanziellen Notlage half. Im Sommer
entstand im nahe gelegenen Dorf, dem heutigen Stadtteil Gohlis die „Ode
an die Freude“, im Herbst folgte er Körner nach Dresden-Loschwitz.
Am 21. Juli 1787 reiste Schiller nach
Weimar und machte dort die Bekanntschaft von Herder und Wieland. Während
einer Reise durch Rudolstadt lernte er Charlotte von Lengefeld und
deren Schwester Caroline kennen. Don Carlos“ erschien 1787 und wurde
sogleich aufgeführt. Nachdem Goethe 1788 von seiner Italienreise
zurückkehrte, trafen sich beide in Rudolstadt, ohne großes Interesse
füreinander zu entwickeln.
Im Jahre 1789 erhielt Schiller eine
Professur in Jena – entgegen seinen Hoffnungen ohne Gehalt – und lehrte
dort als Historiker. Beliebt, wie er vor allem durch die „Räuber“ war,
löste die Nachricht der Lehrtätigkeit Schillers in Jena
Begeisterungsstürme aus. Die Antrittsvorlesung brachte den Hörsaal zum
Überlaufen, und so wechselten die zahllosen Hörer zum größeren Saal. Die
ganze Stadt war in Aufruhr.
1790 heiratet Schiller Charlotte von Lengefeld. Am 14. September 1793 wurde sein erstes Kind Karl Friedrich Ludwig geboren.
1791 erkrankte Schiller lebensgefährlich an einer Lungenentzündung. Zwei Wochen später, aber auch noch im Mai folgten weitere Anfälle. Da Schiller nicht arbeiten konnte, nahmen seine finanziellen Probleme zu. Hilfe kam von zwei Freunden, Ernst Heinrich Graf von Schimmelmann zusammen mit Friedrich Christian von Augustenburg, die ihm eine jährliche Pension von 1000 Talern auf mehrere Jahre zahlten.
Im Jahre 1792 wurde Schiller Ehrenbürger
der französischen Republik. Ursache war wohl eher Schillers Ruf als
Rebell als sein tatsächliches Wirken.
Von Goethe erwirkte Schiller die Zusage,
sich an den „Horen“ zu beteiligen, und es entwickelte sich ein
freundschaftlicher Briefwechsel zwischen den beiden.
Im September 1794 verbrachte Schiller zwei Wochen in Goethes Haus. Er genoss alle Annehmlichkeiten, die Goethe bot, und fühlte sich wohl, wie schon lange nicht mehr. Besonders angenehm waren ihm die ausgiebigen Gespräche mit Goethe. Allerdings verbarg Goethe seine Beziehung zu Christiane.
1795 erschien die Monatszeitschrift „Die
Horen“ zum ersten Mal. Außerdem vollendete Schiller die Abhandlung
„Über naive und sentimentalische Dichtung“. An der Zeitschrift wirkten
die berühmtesten Schriftsteller und Philosophen dieser Zeit mit.
1796 starben Schillers Schwester Nanette
und sein Vater. Auch sein zweiter Sohn Ernst Friedrich Wilhelm wurde
geboren.
Von 1796 bis 1800 gab Schiller die Literaturzeitschrift „Musenalmanach“ heraus, an der so namhafte Zeitgenossen wie Johann Wolfgang Goethe, Johann Gottfried Herder, Ludwig Tieck, Friedrich Hölderlin und August Wilhelm Schlegel mitarbeiteten.
1797 gingen aus der Zusammenarbeit mit Goethe die „Xenien“ hervor, in denen sie gemeinsam literarische Missstände verspotteten.
Das Jahr 1797/98 wird auch als das „Balladenjahr„ bezeichnet. Er vollendete den „Wallenstein“ und die Trilogie wurde 1798/99 in Weimar uraufgeführt.
1799 übersiedelte Schiller nach Weimar.
Kurz Das „Lied von der Glocke“ entstand in diesem Jahr. Am 3. Dezember
zog er mit seiner Familie nach Weimar um. 1800 beendete Friedrich
Schiller die Arbeit an dem Drama „Maria Stuart“. 1801 vollendete er „Die
Jungfrau von Orléans“, und das Gedicht „Der Antritt des neuen
Jahrhunderts“ erschien.
Am 16. November 1802 wurde Schiller das
Adelsdiplom überreicht, er durfte sich von nun an Friedrich von Schiller
nennen. Im selben Jahr verstarb seine Mutter. 1803 beendete Schiller
seine Arbeiten an der „Braut von Messina“. Am 18. Februar 1804
vollendete er den „Wilhelm Tell“ und begann mit seinen Arbeiten an
„Demetrius“. Schiller wurde in dieser Zeit immer öfter krank. 1804
wollte Schiller Weimar den Rücken kehren und reiste nach Berlin. Hier
hatte er treue Verehrer und Förderer, die ihm ein höheres Gnadengehalt
in Aussicht stellten. Auf Goethes Bitten blieb er schließlich aber doch
in Weimar.
Im Februar 1805 erkrankte Schiller sehr
schwer und traf am 1. Mai zum letzten Mal auf dem Weg ins Theater mit
Goethe zusammen. Am 9. Mai starb Friedrich Schiller an einer akuten
Lungenentzündung in Weimar. Die Obduktion ergibt, dass Schillers linker
Lungenflügel völlig zerstört ist. Auch seine anderen Organe sind stark
in Mitleidenschaft gezogen. So sind seine Milz und seine Galle stark
vergrößert und die Nieren durch Auflösung fast nicht mehr vorhanden. Der
normalerweise starke Herzmuskel wird dieser Bezeichnung nicht mehr
gerecht.
Schillers Gebeine wurden zunächst im Kassengewölbe auf
dem Jacobsfriedhof Weimar beigesetzt. Seine sterblichen Überreste
wurden am 16. Dezember 1827 in die Fürstengruft auf dem neuen Weimarer
Friedhof überführt, wo später auch Goethe auf eigenen Wunsch an Schillers Seite bestattet wurde.
geborene Mary Godwin
häufig auch als Mary Wollstonecraft
Shelley bezeichnet
1797 - 1851
Buch
Frankenstein oder der moderne Prometheus
ALEXANDER ISSAJEWITSCH SOLSCHENIZYN
1918-2008
geboren 1968
Zweiteilung des Verhaltens im Alltag kommt wieder - Tellkamp sieht DDR-Strukturen
Meinungsfreiheit und grüne Erlösungssehnsucht
im Interview mit Boris Reitschuster (siehe auch unter dem Menüpunkt "Journalistisches")
Der Fall TELLKAMP - eine Dokumentation
eine Lesung seines neusten Werks "Der Schlaf in den Uhren" im Freiberger Forum e.V. am 29.09.2023
kurze Ausschnitte
Kritik gegen die Corona-Politik
Uwe Tellkamps Antworten in Reimen
rechnet mit politisch-medialem-GEZ-Kartell-ab
Wie geht es mit Deutschland weiter ? Regionale Neuregelung
Eine weitere Stimme des Zorns - Frage: "Woher kommt Ihr Zorn ? Gegenfrage: Woher kommt Ihre Ruhe ?
"Eine weitere Stimme des Zorns"
Bestsellerautor Uwe Tellkamp eskaliert gegen Latte Macchiato schlürfende woke Journalisten.
Bei der Vorstellung von Thilo Sarrazins neuem Buch "Die Vernunft und ihre Feinde" hält Herr Tellkamp die Laudatio und antwortet in seiner ihm eigenen Art auf die Fragen der Journalisten.
Fast interessanter ist die Körpersprache der fragenden Journalisten. Die gesamte Pressekonferenz gibt es hier:
DDR-Tendenzen - Zweiteilung des Verhaltens im Alltag kommt wieder
im Gespräch mit Boris Reitschuster
"Wir sind ja auch kein Land,sondern ein besetztes und fremdbestimmtes
Territorium.(Siehe Grundgesetz Art.120,133,136).Folge nur dem Geld
!WEF...WTF. Kognitive Dissonanz um das Narrativ und das Narrenschiff zu
bedienen!"
„Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt,
desto mehr wird sie Jene hassen, die sie aussprechen.“ (George Orwell)
"Mut
in Zivil ist besser als Tapferkeit in Uniform." (Erich Limpach)
"Schauen Sie
sich doch die NWO Agenda 2020-2030 an mit König Charles dem III an
oberster Spitze, gefolgt von seinem Lakaien Klaus Schwab. Das erklärt
alles !
„In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für
viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ (Kurt
Tucholsky)
„Der größte Schaden entsteht durch die schweigende Mehrheit,
die nur überleben will, sich fügt und alles mitmacht.“ (Sophie Scholl, die
weiße Rose)
Ab 01.01.2024 Lastenausgleich und Enteignung.Tiefster
Kommunismus.Originalzitat vom WEF, Klaus Schwab: "Ihr werdet nichts
besitzen und dennoch glücklich sein !".
Bei fast 80% der Bevölkerung mit
der Plörre behandelten ist es nur ein Kinderspiel, da die meisten in
3-5 Jahren durch ein sozialverträgliches Ableben (Unwort des Jahres
1998) uns verlassen haben werden. Dies gilt bei nur einer Spritze, bei
mehr, dementsprechend schneller. Bis dato kann man mit Geimpften sowieso
nicht vernünftig diskutieren, da die Plörre auch die Zwirbeldrüse (das
sogenannte dritte Auge) angreift, welche u.a. für Empathie zuständig ist
und somit werden Bio-Menschen zu willenlosen Sklaven=Zombies. Dieser
Vorgang des TRANSHUMANISMUS ist laut Dr. Carrie Madej, einer
Whistleblowerin, nach 7 Spritzen komplett abgeschlossen. Dann ist der
Zombie absolut willenlos, steuer-und manipulierbar über Funkwellen G5 !
Wozu das führt, haben wir bereits mehrfach erlebt in der Geschichte, nur
dieses Mal werden es keine 6 Millionen, keine 66 Millionen und keine
666 Millionen sein, die über den Jordan gehen werden, sondern 6.666
Millionen." (Georgia Guidestones)
"Nur Tyrannen müssen das Volk
fürchten!" (Karl der Große, um 800)
"Wer seine Augen nicht gebraucht, um zu
sehen, der wird sie morgen brauchen um zu weinen." (Jean Paul Sartre)
"Es
sind noch die übrig die den Intelligenztest in Form der Spritze
bestanden haben weil sie nicht drauf reingefallen sind..."Alle Tiere
sind gleichberechtigt, aber einige Tiere sind mehr gleichberechtigt als
andere" - George Orwell.Alle Menschen haben Demokratie, aber einige
haben mehr Demokratie.Das größte Problem in der Geschichte der
Menschheit ist das die Leute die die Wahrheit kennen den Mund nicht
aufmachen...und diejenigen, die von nichts eine Ahnung haben, bekommt
man einfach nicht zum schweigen.Dieter Hallevorden"Die Bürger werden
eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen
haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit." (Bertolt
Brecht)Dostojewski: Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass
intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu
beleidigen.Es gibt kaum etwas Dümmeres und Gefährlicheres, als wichtige
Entscheidungen in die Hände von Leuten zu legen, die keinen Preis dafür
zahlen müssen, wenn sie sich geirrt haben.(Thomas Sowells amerikanischer
Ökonom)Immer schön die Freimaurer-Handzeichen (V für Vril und/oder die
Transgender-Agenda) und.... (Satan, der Gehörnte) . Wer nicht mit Gott
ist, ist immer gegen ihn. Kein Wunder bei 85% Schlafschafen und
Corona-Jüngern aka Impflamisten ...Neue Erkenntnisse über den
2-SP-Spike:"Es handelt sich um einen waffenfähigen trimerisierten
Präfusionsspike mit 2 Prolin Modifikationen, auch bekannt als optimierte
Codons in Comirnaty und allen anderenCOVID-19 Schüssen"Jugend aka
Schlafschafe trägt gerne das FREIHEITSUNTERDRÜCKUNGSSYMBOL erster Güte,
die Gesichtswindel. Interessant dabei ist, daß diese Schlafschafe nicht
mal ahnen, daß die Maschenweite 17-40 Male grösser ist als das Virus,
welches nichteinmal existiert sondern ein Computermodell ist und in
Wahrheit eine simple Grippe ist, an der wie schon die Jahre zuvor
überwiegend alte und immunschwache zu 0,14% gestorben sind. So
funktioniert Massenverblödung seitens der Politik und den Medien.Die
Maske ist das Freiheitsunterdrückungssymbol erster Güte. Es sieht jeder
sofort bereits aus der Ferne, wer obrigkeithörig ist und diese Massnahme
ohne zu hinterfragen mitmacht. Die Maske ist ein Intelligenztest,
ebenso wie die sogenannte Impfung,die nunmal gar keine Impfung ist,
sondern das krasse Gegenteil,beides hat also nichts mit der Gesundheit
zu tun ! Die Maschenweite der Masken ist 17-40 Male größer als die der
Viren.In den meisten Masken wurde Fäden gefunden,die sich bei
Feuchtigkeit von alleine bewegen. Es ist die unsterbliche biologische
Hydra Vulgaris. Die Maske bringt also ebenfalls nur Nachteile, ebenso
wie die sogenannte Impfung. Das ist mehrfach nachgewiesen,aber das
Narrativ muss erfüllt werden und der Kurs des WEF von Klaus Schwab
mitsamt allen geplanten Programmen der AGENDA 2020-2030 müssen nach und
nach zu unserer Drang
"Das ist Mittelalter" - "gute und schlechte Ängste" - Umgang mit Zuwanderung
Woher kommt die Moralisierung auf allen Gebieten ?
"Die Angst vor Überfremdung, Kulturverlust oder Inflation ist
verächtlich, die Angst vor dem Weltuntergang ist gut. Diese Unterteilung
der Ängste ist ein schweres Vergehen."
Der Autor über den Irrsinn
unserer Zeit.
"Deutschland schafft sich ab" - Gespräch mit Dr. Thilo SARRAZIN in Freital
Bücher
"Der Turm" (handelt von den letzten sieben Jahren der DDR bis zur Wende aus Sicht des Bildungsbürgertums in einem Dresdner-Villen-Viertel)
"Der Schlaf in den Uhren"
geboren 1963
schreibt auch Essays, Bücher und hält Vorträge zu den Themen
Kunst, Psychologie und Politik; er ist Gastautor bei der Achse des
Guten
"Vom Verlust der Freiheit"
"Die Heimat der Wölfe" (autobiographischer Roman)
"Die Wiedergutmacher" (Nachkriegstrauma und Flüchtlingsdebatte)
geboren 1965
Bücher
"Wenn man weiß, wo der Verstand ist, hat der Tag Struktur."
Anleitung zum Selberdenken in verrückten Zeiten
Kurzbeschreibung:
Was auch immer in den Nachrichten kommt, eines ist sicher: Wir scheitern
zunehmend daran, uns ein objektives Bild der Realität zu machen.
Während uns die "Breaking News" aus aller Welt in Atem halten, entziehen
sich entscheidende Veränderungen unserer Aufmerksamkeit:
Digitalisierung, Überwachung, die enger werdenden Grenzen der
Meinungsfreiheit. Der Physiker, Jurist und Kognitionsforscher Alexander
Unzicker analysiert die Herausforderungen für unser Denken im
postfaktischen Zeitalter und schafft Orientierung im großen
Durcheinander. Vor allem aber fordert er von uns allen mehr Mut, den
eigenen Verstand zu gebrauchen - auch ohne fremde Anleitung.
"Vom Urknall zum Durchknall"
Die absurde Jagd nach der Weltformel
Kurzbeschreibung:
Die Physik ist bei der Jagd nach der Weltformel in eine Sackgasse
geraten. Der Autor zeichnet nach, wie die theoretische Physik vom Weg
abkam und nun mit immer größeren Spekulationsblasen in die Esoterik
abdriftet. Witzig-bissig und mit unterhaltsamen Anekdoten, aber auch
fundiert bis ins Detail nimmt er die heutige Physik aufs Korn und
erinnert an die unbeantworteten Fragen, die die wirklichen Größen der
Physik bewegt haben. Trotz oder gerade wegen der kritischen Töne ein
faszinierendes und nachdenklich machendes Plädoyer für die Wissenschaft.
"KRISEN SIND ANGEBOTE DES LEBENS,
SICH ZU WANDELN.
MAN BRAUCHT NOCH GAR NICHT ZU WISSEN,
WAS NEU WERDEN SOLL.
MAN MUSS NUR BEREIT UND ZUVERSICHTLICH SEIN.“
(Zitat: LUISE RINSER, 1911-2002, Deutsche Schriftstellerin)
INGEBORG BACHMANN
1926-1973
gelegentliches Pseudonym Ruth Keller,
gilt als eine der bedeutendsten
deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20.
Jahrhunderts.
Ihr zu Ehren wird seit 1977 jährlich der
Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen.
MAX FRISCH im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki und Hans Mayer (1965)
Die Literaturkritiker Hans Mayer und Marcel Reich-Ranicki befragen Max Frisch über den neu erschienenen Roman "Mein Name sei Gantenbein". Weitere Themen: Die Reaktion auf die Kritiken, Autoren als Kritiker, die Ich-Suche, Fiktion und Wirklichkeit, Wer spricht?, die Wirkung des Theaters, Peter Weiss, der Kritiker in der Badewanne, nochmals "Gantenbein", den "Weltkenntnis-Fundus" und die Verfilmung des Romans (NDR "Das Literarische Kaffeehaus", 01.10.1965. Anmoderation Ernst Schnabel). Von 1960 bis 1973 war Reich-Ranicki Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit". Er hatte dort schon sehr früh das Recht auf Auswahl der Bücher durchgesetzt, die er besprechen wollte, wurde aber andererseits niemals zur Teilnahme an den Redaktionskonferenzen eingeladen. In Hamburg machte er die Bekanntschaft des NDR-Redakteurs Joachim Fest. Als dieser 1973 Mitherausgeber der FAZ wurde, erhielt Reich-Ranicki die Leitung der Literaturredaktion dieser Zeitung.
FRIEDRICH DÜRRENMATT im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki und Hans Mayer (1965)
Im Juni 1965 unterhielten sich der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Literaturprofessor Hans Mayer im Zürcher Fernseh-Studio mit Friedrich Dürrenmatt über die Funktion der Literaturkritik und über die Rolle der Kritiker allgemein ("Das Literarische Kaffeehaus", Zürich 1965). Hinweis: Diese Sendung ist schon verfügbar auf YouTube. Ich habe sie nochmals hochgeladen, weil die bescheidene Bildqualität der vorhandenen Sendung (Kontrast, Schärfe etc.) verbessert werden konnte.
"MEIN GEIST DÜRSTET NACH TATEN,
MEIN ATEM NACH FREIHEIT."
(Zitat: FRIEDRICH VON SCHILLER, 1759-1805, Deutscher Dichter, Philosoph und Historiker)
ATEM - Weihnachtssendung bei RadioMünchen - 24.12.2021
„Den Puls des eigenen Herzens fühlen. Ruhe im Innern, Ruhe im Äußern. Wieder Atem holen lernen, das ist es.“ - Wieder Atem holen lernen, dazu regt der Dichter Christian Morgenstern an, und dazu wollen wir von Radio München mit dieser Weihnachtssendung zum Thema Atem einladen. Unsere Hörer haben es bereits seit knapp zwei Jahren vernommen, dass in unserem Sender der Blick auf Gesundheit und Krankheit, auf Freiheit und unsere Gesellschaft, auf Lebendigkeit und Solidarität und auf den Geist und den Körper offenbar von anderen Grundannahmen geprägt ist, als es im Augenblick in der breiteren Öffentlichkeit der Fall ist.
Der Atem – unser Odem, der ja auch für Geist und Seele steht – stellt sich für uns als zentrales Element in dieser Krise dar: Als das Fundament der Angst, ersticken zu müssen, als Todbringer durch Viren aufgeladen und symbolisch verkörpert durch die Maske, die uns tatsächlich physisch den Atem beschränkt.
Hören Sie hier eine Sendung mit sechs Beiträgen der MitarbeiterInnen von Radio München über den Atem:
Außerdem: „Wir sind zum Atmen gemacht“ – singt JJ Jones, einer der Musiker in unserer Redaktion in einer Aufnahme von der Berliner Band EsoEs, die er 2009 mit seiner Stimme bereicherte.
Gunnar Kaiser liest seine Erzählung „Ein Volk von Kriechern“ aus dem Band "Die Leute von Coronation Street" (2020)
Und hier der Beitrag auf Odysee, falls die YT-Zensur wieder zuschlägt
"IM ATEMHOLEN SIND ZWEIERLEI GNADEN:
DIE LUFT EINZUZIEHN, SICH IHRER ENTLADEN;
JENES BEDRÄNGT, DIESES ERFRISCHT;
SO WUNDERBAR IST DAS LEBEN GEMISCHT.
DU DANKE GOTT, WENN ER DICH PRESST,
UND DANK IHM,
WENN ER DICH WIEDER ENTLÄSST."
(Zitat:
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE, 1749-1832, Deutscher Dichter u.v.m.)
Schach von Wuthenow - von Theodor FONTANE
Theodor Fontane, 1819-1898, Deutscher Schriftsteller
Schach von Wuthenow - eine Erzählung aus der Zeit des Regiments Gensdarmes - ist in den Jahren 1878 bis 1882 entstanden und erstmals 1882 in der Vossischen Zeitung veröffentlicht. Die Erstausgabe in Buchform erschien 1883 in Leipzig im Verlag von Wilhelm Friedrich.
Handlung
Die Erzählung spielt im Jahr 1806 kurz vor dem Ausbruch des 4. Koalitionskrieges, als die bevorstehende Niederlage Preußens gegen Napoleon für viele noch unabsehbar war. Der Protagonist, ein adeliger Offizier namens Schach von Wuthenow (sein Vorname wird nie genannt), ist Rittmeister im feudalen Regiment Gensdarmes. Damit gehört er der höheren Gesellschaft an, er verkehrt mit Prinz Louis Ferdiinand, und er gilt als ausnehmend schöner, attraktiver Mann. Vor Ehe und Familie scheut er zurück, nicht aber vor amourösen Abenteuern. So umwirbt er die geistreiche Witwe Josephine von Carayon, in deren Salon er regelmäßig verkehrt. In einem Moment romantischer Gefühlsverwirrung verführt er deren Tochter Victoire von Carayon, die als junges Mädchen eine gefeierte Schönheit gewesen war, deren Gesicht jetzt jedoch durch die Blattern entstellt ist.
Frau von Carayon drängt lange vergebens auf eine den Ruf ihrer Tochter wieder herstellende Heirat und wird deswegen sogar beim preußischen König mit einem Fußball vorstellig. Der Monarch erinnert Schach an seine Pflicht. Als königstreuer Offizier gehorcht Schach dem allerhöchsten Befehl und willigt in die Hochzeit ein. Er erschießt sich jedoch kurz nach dem Eheschluss, weil er glaubt, den Spott seiner Regimentskameraden nicht ertragen zu können.
"Die Frau mit den Karfunkelsteinen"
ist ein Drama aus dem Jahr 1985 von Dagmar Damek mit Christian Quadflieg, Agnes Fink und Sigfrit Steiner.
Inhalt Balduin Lamprecht, attraktiver und stolzer Chef der Firma Lamprecht und Sohn, hat früh seine Frau verloren. Seitdem lebt er als Witwer mit seinen beiden Kindern und den gestrengen Schwiegereltern, dem Herrn Amtsrat und der Frau Amtsrätin, zusammen. Tante Sophie führt ihm den Haushalt. Da taucht eines Tages eine schöne junge Frau auf und im Haus Lamprecht wird über unheimliche Geistererscheinungen getuschelt.
Mathilde Möhring - von Theodor FONTANE
Theodor Fontane (1819-1898) schilderte in “Mathilde Möhring” die Geschichte einer jungen Frau (Renate Krößner), die zusammen mit ihrer Mutter (Christine Gloger) in einer kleinen Wohnung in Berlin, in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße, lebte. Der Vater von Mathilde war frühzeitig verstorben, wodurch die beiden Frauen aus finanziellen Gründen gezwungen waren, einen Untermieter bei sich aufzunehmen. Dieser fand sich in dem Jura-Studenten Hugo Großmann (Martin Seifert), der kurz vor seinem Examen stand. Mathilde sieht in ihm die Chance, endlich aus den ärmlichen Umständen herauszukommen, weshalb sie sich mit ihm verlobt und später die Ehe eingeht. Gleichzeitig spornt sie ihn an, seine Examen erfolgreich abzuschließen, um danach eine Stelle als Bürgermeister anzutreten zu können. Unter der Regie von Karin Hercher entstand das Bild einer Frau, die in der bürgerlichen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts nach Selbstbehauptung und -entfaltung suchte.
Unordnung und frühes Leid - Thomas MANN
Unordnung und frühes Leid ist eine Novelle, die 1925 zunächst in der
Neuen Rundschau publiziert wurde und 1926 als Buch erschien. 1976 wurde
der Stoff unter der Regie von Franz Seitz weitgehend textgetreu
verfilmt, wobei in einer Art Vorspann auch Motive aus Tonio Kröger
mitverarbeitet wurden. Darsteller sind unter anderen Martin Held, Ruth
Leuwerik, Sabine von Maydell, Hansi Kraus und Christian Kohlund.
Thomas Manns Münchner Villa, die als Vorbild für das Ambiente von Unordnung und frühes Leid diente.
Die Erzählung weist auffallend starke autobiographische Züge auf: Im Familienoberhaupt Professor Cornelius und seinem „eleganten und bequemen Münchner Vorstadthaus“ sind unschwer der Autor und seine damalige Bogenhausener Villa wiederzuerkennen. Das Fest dort erinnert an die typischen Künstler- und Atelierfeste der Weimarer Zeit. Auch die ungewöhnliche Familienkonstellation erinnert sehr an Thomas Manns eigene Verhältnisse: Seine beiden älteren Kinder Klaus und Erika befanden sich im Inflationsjahr 1923 im selben Alter wie Ingrid und Bert Cornelius – und benahmen sich auch ebenso exzentrisch wie in Unordnung und frühes Leid beschrieben. Die um zwölf Jahre jüngeren Geschwister Beißer und Lorchen entsprechen weitgehend Michael Mann und Elisabeth, und das im Zentrum der Geschichte stehende frühe Leid der verliebten, kleinen Tänzerin hat sich ganz ähnlich auch in Wirklichkeit so zugetragen.
Inhalt
Die Familie Cornelius
Die Novelle spielt während der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg. Professor Abel Cornelius, Ordinarius für frühneuzeitliche Geschichte, lebt mit seiner Frau, seinen halbwüchsigen Kindern Bert und Ingrid, den beiden Nachzüglern Beißer und Eleonore („Lorchen“) sowie mehreren Bediensteten in einem eleganten Münchner Vorstadthaus. In seiner Funktion als Historiker liebt er Geschichte nur, „sofern sie geschehen ist“. Die „gegenwärtigen Umwälzungen“ hasst er indes, empfindet sie als „gesetzlos, unzusammenhängend und frech, mit einem Wort: als unhistorisch“.
Die beiden älteren Kinder sind von einer gewissen spielerischen Exzentrik geprägt, die sie zu allerlei Streichen veranlasst. Die obligatorischen Lebensmittelrationierungen umgehen sie zum Beispiel, indem sie sich in den Läden in wechselnder Verkleidung mehrmals anstellen, um die erforderlichen Eier für den Festtagskuchen zusammenzubekommen. Auch haben Bert und Ingrid einmal die "Besuchskartenschale" der Eltern ausgeleert und die Karten kreuz und quer, aber nicht ohne Sinn für das Verwirrend-Halbwahrscheinliche, in die Briefkästen des Viertels verteilt, woraus viel Unruhe erwuchs“. In der Trambahn führen sie schon mal laute, „lange, gefälschte“ und recht „ordinäre Gespräche“ etwa über Ingrids angeblichen „Sohn, der sadistisch veranlagt ist und neulich auf dem Lande eine Kuh so unbeschreiblich gemartert hat“, bis sich ein konservativer Herr die „Erörterung derartiger Themata“ durch junge Leute energisch verbittet.
Die beiden Kleinen dagegen wachsen verwöhnt und behütet heran, mit heiteren Spielen mit den Eltern, mit Reimversen der Kinderfrau Anna und Neckereien des Hausdieners Xaver Kleinsgütl. Beißer in seiner „vierjährigen Manneswürde leidet schwer unter den Misshelligkeiten des Lebens, neigt zu Jähzorn und Wutgetrampel, zu verzweifelten und erbitterten Tränenergüssen über jede Kleinigkeit“, was die Kinderfrau Anna auf sein „fettes Blut“ zurückführt. Lorchen dagegen, der Liebling ihres Vaters, gefällt sich darin, ihren Bruder zu unterrichten, ihn über „Krankheiten wie Brustentzündung, Blutentzündung und Luftentzündung“ aufzuklären oder ihm im Bilderbuch die Vögel „Wolkenfresser, Hagelfresser und Rabenfresser“ zu zeigen.
"MAN KANN DIE ERFAHRUNG NICHT FRÜH GENUG MACHEN,
WIE ENTBEHRLICH MAN IN DER WELT IST."
(Zitat : JOHANN WOLFGANG von GOETHE, 1749-1832, Deutscher Dichter, u.v.m., aus Wilhelm Meisters Lehrjahre VII., 8)
