
„Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns herum immer gepredigt wird,
und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse.
In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum obenauf,
und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist“.
(Zitat : JOHANN Wolfgang von GOETHE, 1749-1832, Dichter, Politiker, Naturforscher)
Foto: clu / istockphoto.com
Sind Beiträge oder Videos nicht mehr aufrufbar, sind sie der alltäglichen Zensur anheimgefallen,
im besten Deutschland aller Zeiten; ich sorge in jedem Fall für Wiedereinstellung oder Ersatz.
"AUCH WENN DIE WAHRHEIT GELÖSCHT WIRD, SIE WIRD HERAUSKOMMEN."
You can make it if you try! Diese Formel ist breit akzeptiert,
ebenso der Glaube, dass wer zu Erfolg und Wohlstand kommt, das auch
verdient. Michael
Sandel, einer der erfolgreichsten Philosophen, sagt: Das stimmt nicht und ist sogar gefährlich für die Gemeinschaft.
Michael Sandel (Moralphilosoph mit Professur an der Harvard University, USA) im Gespräch mit Barbara Bleisch (SRF Kultur Sternstunden).
Wer hat in unserer Gesellschaft Erfolg – und warum? Unter dem gesellschaftlich unumstrittenen Mantra «Wer hart arbeitet, kann alles erreichen» haben wir gelernt zu glauben, dass jeder genau das bekommt, was er oder sie verdient. Die Nutzniesser dieses Systems, das Erfolg auf Leistung und Talent zurückführt, gehen davon aus, dass sie ihren Erfolg verdienen, weil sie sich angestrengt haben. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass diejenigen, die am System scheitern, selbst schuld sind. Das Resultat: Verlierer des Systems wenden sich zunehmend gegen die Eliten unserer Gesellschaften und empfinden die Leistungsgesellschaft als Tyrannei. Michael Sandel, Professor an der Harvard Universität und einer der erfolgreichsten Philosophen der Gegenwart, hat genau zu dieser These ein Buch verfasst. Im Gespräch mit Barbara Bleisch erklärt er: Statt den Einzelnen für den Wettbewerb zu rüsten und an einer trennenden Ethik des Erfolgs festzuhalten, sollten wir die Würde der Arbeit wieder ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatte rücken und an einer Politik des Gemeinwohls arbeiten, die Allen zugutekommt.
„AUFKLÄRUNG IST DER AUSGANG DES MENSCHEN AUS SEINER SELBST VERSCHULDETEN UNMÜNDIGKEIT.
UNMÜNDIGKEIT IST DAS UNVERMÖGEN,
SICH SEINES VERSTANDES OHNE LEITUNG EINES ANDEREN ZU BEDIENEN.
SELBSTVERSCHULDET IST DIESE UNMÜNDIGKEIT,
WENN DIE URSACHE DERSELBEN NICHT AM MANGEL DES VERSTANDES,
SONDERN DER ENTSCHLIESSUNG UND DES MUTES LIEGT,
SICH SEINER OHNE LEITUNG EINES ANDEREN ZU BEDIENEN."
(Zitat: IMMANUEL KANT, 1724-1804, Deutscher Philosoph)
beziehungsweise - weiterdenken
Forum für Philosophie und Politik
Deutsches Hygiene Museum Dresden
Vortragsreihe "Theorien zur Praxis"
MARTIN HEIDEGGER - Lehre und Leere seiner Philosophie
mit
Philipp Felsch (Professor für Kulturgeschichte an der
Humboldt-Universität zu Berlin)
Oliver Precht (Philosoph und
Literaturwissenschaftler, Wissenschaftler am
Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Berlin, Autor
des Buches "Martin Heidegger. Zur Selbst- und Fremdbestimmung seiner
Philosophie" (2020))
Seine frühen Schriften, insbesondere "Sein und Zeit", verhalfen Martin
Heidegger (1889 – 1976) schon in jungen Jahren zu Weltruhm: Die darin
entwickelte Sicht auf die menschliche Existenz galt vielen Zeitgenossen
als revolutionär. Sein Engagement für den Nationalsozialismus hat ihm
Kritik, Polemik und Verachtung eingebracht. Die Frage, wie einer der
bedeutendsten Denker seiner Zeit das Hakenkreuz tragen konnte, füllt
heute ganze Regalreihen. War sein „Engagement“ die logische Konsequenz
seines Denkens? Oder war es lediglich der naive Fehltritt eines im Kern
unpolitischen Philosophen? Auch das geschichtsphilosophische Denken, das
er nach dem Ende seines kurzen politischen Engagements entwickelte,
bleibt einem Verdacht ausgesetzt: Hat Heidegger die richtige oder
überhaupt eine Lehre aus dem fatalen Intermezzo gezogen? Konnte und
wollte er seine philosophische Naivität in Bezug auf das Politische
überwinden? Ob sein Denken kompromittiert ist, ob wir heute noch etwas
damit anfangen können und sollten, lässt sich nur entscheiden, wenn man
versteht, welches Interesse Heidegger mit seiner Lehre verfolgte. In
unserem Gespräch gehen wir daher der Frage nach, worauf seine Lehre vom
„Dasein“ oder von der „Seinsgeschichte“ letztlich abzielt, ob sie
Ausdruck eines revolutionären Projekts oder einer philosophischen Leere.
MICHEL FOUCAULT - Philosoph, Soziologe, Historiker - Theoretiker der Macht und des Begehrens
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Professor für Kulturgeschichte an der
Humboldt-Universität zu Berlin)
Prof. Andreas Bernard (Kulturwissenschaftler und
Journalist, Professor für „Digital Cultures“ an der
Leuphana Universität Lüneburg)
Anlässlich der Sonderausstellung „Im Gefängnis. Vom Entzug der Freiheit“
im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (26. Sep 2020 - 02. Jan 2022) hier ein Gespräch über den Franzosen Michel Foucault (1926-1984).
Foucault gehört neben Jacques Derrida, Jean Baudrillard oder Jacques
Lacan zu den bekanntesten Vertretern einer Theorie, die mit den Namen
des „Postmodernismus“ oder „Poststrukturalismus“ benannt wurde. Im
Gegensatz zu anderen französischen Theoretikern des späten 20.
Jahrhunderts haben seine Schriften heute nichts an Dringlichkeit und
Überzeugungskraft verloren. Mit seinem frühen Werk Überwachen und
Strafen hat Foucault sich intensiv mit der Entstehung des modernen
Gefängniswesen beschäftigt. Seine Macht-Analysen scheinen mit dem
Siegeszug der digitalen Technologien im 21. Jahrhundert noch an
Aktualität gewonnen zu haben, und seine Überlegungen zum Subjektbegriff
stehen derzeit im Zentrum der vielstimmigen Debatten um
„Identitätspolitik“.
Prof. Dr. HERBERT MÜNKLER - Nicola MACHIAVELLI - ist Politik amoralisch ?
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin,
mit dem Politikwissenschaftler Herfried Münkler über das geistige Erbe
Machiavellis. Mit Machiavelli. Die Begründung des politischen Denkens
der Neuzeit aus der Krise der Republik Florenz hat Münkler 2004 ein
Standardwerk zum Thema des Abends geschrieben.
KARL MARX - Die Magie des Kapitals
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Kultur- und Wissenschaftshistoriker,
Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Patrick Eiden-Offe (Literaturwissenschaftler)
am 100. Jahrestag der Oktoberrevolution und 150 Jahre nach Erscheinen des "Kapital" geht es in diesem Vortrag über das Werk von Karl Marx und seine Wirkung
Die Theorie(n) der Neuen Rechten
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Kultur- und Wissenschaftshistoriker,
Humboldt-Universität zu Berlin)
Danilo Scholz (Ideenhistoriker,
École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris)
Die sogenannte „Neue Rechte“ ist eine uneinheitliche ideologische
Strömung, die sich in Selbstverständnis, Zielstellung und den gewählten
Strategien bewusst vom traditionellen Konservatismus unterscheidet. Seit
den sechziger Jahren wird dem Ringen um eine „kulturelle Hegemonie“
(Antonio Gramsci) Vorrang eingeräumt. Ziel ist die Infiltration der
vorgeblichen Elitendiskurse durch publizistische Tätigkeit, um
langfristig die öffentliche Meinung gemäß der eigenen Weltanschauung zu
beeinflussen. Unter Berufung auf Ideen des rechten französischen
Theorie-Think-Tanks GRECE und seines Gründers Alain de Benoist wird
europaweit zum Kulturkampf aufgerufen, der einer „Konservativen
Revolution“ (Armin Mohler) den Weg ebnen soll.
In dieser Ausgabe der Reihe Theorien zur Praxis steht diesmal nicht ein
einzelner Denker oder eine Denkerin im Mittelpunkt, sondern eine lose
Konstellation: Es sind Versatzstücke einer Geisteshaltung, die sich ihre
Leitsätze von verschiedenen Theoretikern zusammenklaubt und in
Frankreich und Deutschland immer wieder erstaunlichen Zulauf verzeichnet
hat.
HANNAH ARENDT - der Ursprung totalitärer Herrschaft
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Wissenschaftshistoriker an der
Humboldt-Universität zu Berlin)
Prof. Dr. Eva Geulen (Literaturwissenschaftlerin und Direktorin des Zentrums für Literatur-
und Kulturforschung Berlin)
Anlässlich der Sonderausstellung "Rassismus. Die
Erfindung von Menschenrassen" setzen sich Philipp Felsch und Eva Geulen mit der jüdischen
politischen Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt (1906–1975)
auseinander, über ihr Werk und ihre Wirkung. Arendt studierte Philosophie, Theologie und Klassische
Philologie in Marburg, Freiburg und Heidelberg, u. a. bei Martin
Heidegger, Edmund Husserl und Karl Jaspers. In ihrem politischen
Hauptwerk Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft (1951 engl.
/1955 dt.) analysiert sie die Entwicklung des Antisemitismus und die
Entstehung von Rassismus seit dem 18. Jahrhundert als Effekte eines
nationenübergreifenden Imperialismus und beschreibt die Formen
totalitärer Herrschaft am Beispiel des Nationalsozialismus und des
Stalinismus. Das fast 1.000-seitige Buch gehört heute zum Standardwerk
politischer Bildung.
HEGEL - Die Theorie von Allem und die Zuversicht des Denkens
mit
JÜRGEN KAUBE (Autor und Herausgeber der FAZ)
PHILIPP FELSCH (Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin)
anlässlich des 250. Geburtstags von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 –
1831)
THEODOR WIESENGRUND ADORNO - Adorno und die kritische Theporie
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (Professor für Geschichte der Humanwissenschaften an der
Humboldt-Universität zu Berlin, Autor des 2015 erschienenen Buches
"Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte. 1960-1990"
Martin Mittelmeier (Literaturwissenschaftler, der mit seinem 2013
erschienenen Buch „Adorno in Neapel“ einen überraschenden, neuen Blick
auf das Werk Adornos warf)
Theodor W. Adorno (1903-1969) war einer der prägenden Denker der jungen
Bundesrepublik. Als Theoretiker gesellschaftlicher Negativität, als
Aufspürer ideologischer Verblendung auch in den beiläufigsten
Alltagsphänomenen und als Analytiker der Voraussetzungen für die
Nazi-Barbarei beeinflusste er das Denken - und auch den Jargon - von
mehr als einer Generation. Doch was genau hat es mit Adornos Kritischer
Theorie auf sich? Bietet sie gesellschaftsveränderndes Potential hin zu
einem richtigen Leben im richtigen? Oder musste sie bloße Theorie
bleiben?
Philipp Felsch, Professor für Geschichte der Humanwissenschaften an der
Humboldt-Universität zu Berlin, und Autor des 2015 erschienenen Buches
"Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte. 1960-1990",
unterhält sich als Moderator und Adorno-Kenner mit dem
Literaturwissenschaftler Martin Mittelmeier, der mit seinem 2013
erschienenen Buch „Adorno in Neapel“ einen überraschenden, neuen Blick
auf das Werk Adornos warf.
mit
Prof. Dr. Philipp Felsch (
Professor für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin)
Dr. Anna-Lisa Dieter (Literaturwissenschaftlerin und Kuratorin,
Herausgeberin u. a. des Buches "Radikales Denken. Zur Aktualität Susan
Sontags" (2017) und Autorin von "Susan Sontag. 100 Seiten" (erscheint im
November 2022 bei Reclam)
Susan Sontag (1933–2004) ist bis
heute eine der bekanntesten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. In
ihren auch ins Deutsche übersetzten Essays interessiert sie sich
buchstäblich für alles: für Fotografie und Film, Pornografie und „Camp“,
Gegenwartsliteratur, Folter, Krieg und Krankheit. Ihre Texte gelten
heute als Grundlagen der Kultur- und Medientheorie.
Charakteristisch für Sontags Denkstil ist ebenso ihre stilistische
Vorliebe für aphoristische Zuspitzungen wie die Ambivalenz ihren Themen
gegenüber: Sie schwankt zwischen dem Hochkulturellen und dem Populären,
zwischen Ästhetik und Moral, zwischen Geist und sinnlicher Erfahrung.
Ihren zeitgenössischen Leser:innen vermittelte ihr Sound ein radikales
Bewusstsein von Modernität. Sind ihre auch am Zeitgeist orientierten
Themen und Texte heute noch aktuell? Wenn ja, was macht die
Faszinationskraft von Susan Sontag bis heute aus? Kann man aus ihrem
Denken Kriterien für eine genuin weibliche Theorie herauslesen?
VORTRAGSREIHE: Kindheit heute - mit Vorurteilen von gestern
Kindheit heute - mit Vorurteilen von gestern
Die Bedingungen unter denen Kinder heute in unserem Teil der Welt aufwachsen, scheinen auf eine besondere Art und Weise herausfordernd: Als „Digital Natives“ in eine digitalisierte Welt hineingeboren, sind sie schon sehr früh den Leistungserwartungen einer global vernetzten Wissensgesellschaft und den Verheißungen scheinbar unbegrenzter Konsum- und Wahlmöglichkeiten ausgesetzt. Wie kann unter diesen Umständen ein glückliches Leben gelingen? Die Propheten des Niedergangs sind zahlreich: Im Zeichen „digitaler Demenz“ sinke der Intelligenzquotient seit Mitte der 2000er Jahre kontinuierlich, Jugendliche würden immer narzisstischer, unsozialer und desinteressierter, Werte wie Anstand, Respekt und Höflichkeit seien in der digitalen Welt zunehmend im Verschwinden begriffen. Stimmt das? In unserer dreiteiligen Veranstaltungsreihe wollen wir diesen Vorurteilen und Ängsten nachgehen und fragen, warum aus vielen Kindern und Jugendlichen dennoch interessierte und glückliche Menschen werden könnten.
Nach welchen Werten handelt die Jugend heute
Veranstaltung vom 9.9.2020
mit
Erik ALBRECHT (Journalist und Mitautor
von Generation Greta)
Clara HANITZSCH (Fridays for Future Dresden)
Veranstaltung vom 15.9.2020
mit
Prof. Dr. Martin KORTE (Hirnforscher und
Neurobiologe, TU Braunschweig, Autor u.a. von "Hirngeflüster", "Wir sind Gedächtnis" und "Wie Kinder heute lernen ")
Narzißmus und Erziehung - Prof. Dr. REINHARD HALLER
Veranstaltung vom 29.09.2020
mit
Prof. Dr. Reinhard HALLER (Psychiater, Psychotherapeut, forensischer
Gerichtsgutachter, Frastanz/Österreich, Autor u.a. von "Die
Narzismusfalle", "Das Böse", "Das Wunder der Wertschätzung ")
REIHE: Psychotherapie - die neue Pädagogik ?
Psychotherapie - die neue Pädagogik ?
Über das Aufwachsen in unsicheren Zeiten
Behütet, verwöhnt oder gefährdet ? Wie Kinder heute aufwachsen
Veranstaltung vom 5.9.2018
mit
Prof. Dr. Veit RÖßNER (Kinder- und Jugendpsychiater, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden)
Dr. Michael WINTERHOFF (Kinder- und Jugendpsychiater Bonn, Autor "Warum unsere Kinder
Tyrannen werden", "Die Abschaffung der Kindheit", u. a.)
Das Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Veit Rößner und Dr. Michael
Winterhoff fand im Jahr 2018 im Deutschen Hygiene-Museum statt. 2021
wurden in der WDR-Dokumentation „Warum Kinder keine Tyrannen sind“
schwere Vorwürfe gegen Dr. Michael Winterhoff erhoben, die derzeit
untersucht werden. Bis zur Klärung wird dieser Hinweis hier zu lesen
sein.
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Zum Auftakt der Reihe wurden diejenigen gesellschaftlichen Veränderungen
in den Blick genommen, die unsere Kinder alltäglich beeinflussen oder
sie gar krank machen. Diese haben auch zu Veränderungen unseres
Verständnisses von „Gesundheit“ und „Normalität“ geführt und wirken sich
aus auf unser Bild guter kindlicher Entwicklung und Erziehung.
Wie hat sich unsere Gesellschaft und damit die Lebensumwelt unserer
Kinder verändert? Welche Auswirkungen hat dies auf die psychische
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen? Warum landen mehr und andere
Probleme in Therapie?
Verwöhnt, verwahrlost oder doch nur gut versorgt ?
Veranstaltung vom 12.9.2018
mit
Dr. Susanne GASCHKE (Journalistin und Autorin "Die verkaufte Kindheit" - Wie Kinderträume vermarktet werden und was Eltern dagegen tun können)
Dr. Sonja GEIGER (Psychologin, Technische Universität Berlin)
Disziplin - alter Hut oder wichtiger denn je ?
Veranstaltung vom 19.9.2018
mit
Katrin GRAMATKE (Psychologische Psychotherapeutin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden)
Dr. med. Jessika WEIß (Kinder- und Jugendpsychiaterin, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden)
Beschleunigung - Wer findet das rechte Maß für unsere Kinder ?
Veranstaltung am 26.09.2018
mit
Julia DIBBERN (Journalistin und Autorin (“Slow Family. Sieben Zutaten
für ein einfaches Leben mit Kindern”), Hamburg
Prof. Dr. Rolf GÖPPEL (Erziehungswissenschaftler, Pädagogische
Hochschule Heidelberg)
In allen Lebensbereichen, so eine verbreitete Wahrnehmung in den
modernen Industriegesellschaften, findet gegenwärtig eine Beschleunigung
und Reizüberflutung statt. In Hektik und Hast des Alltages wird das
„menschliche Maß“ ignoriert, es bleibt nicht genügend Zeit für die
wichtigen Dinge im Leben. Diese Entwicklung macht auch vor Kindern und
Jugendlichen nicht halt, im Familienalltag wie auch in den
Bildungsinstitutionen. Als gegenläufiger Trend steht hier die Entdeckung
der Langsamkeit, verbunden mit Schlagworten wie Achtsamkeit und
Entschleunigung.
Die Dunkle Akademie ist als Ergänzung des Universitätsbetriebes gedacht und soll ein Forum für Ansichten und Einsichten jenseits des üblichen Diskurses sein. Mit dem Titel deute ich eine persönliche Nähe zu einigen Vorlieben der als Dark Academia bezeichneten Bewegung an: radikaler Individualismus, Stolz auf Wissensdurst und Belesenheit sowie eine tiefe Skepsis den Menschen gegenüber. Mit Überlegungen zu Philosophie, Literatur und Kulturgeschichte hoffe ich, Anstöße für Debatten jenseits ausgetrampelter Gedankenwege zu geben.
Impfung - darf der Staat entscheiden ?
mit: Svenja Flasspöhler, Stefan Riedener, Wolfram Eilenberger, Barbara Bleisch
Verlockungen gibt es viele: Downhill ohne Helm, Zuckerwaren
haufenweise, mehrere Gläser über den Durst. Doch Väterchen Staat will
uns erziehen: mit Helmobligatorien, Zuckersteuer und Alkoholverboten.
Gilt nicht: «Mein Körper gehört mir»?
Doch tut er das eigentlich noch? Werden wir nicht ständig ermahnt, die
steigenden Gesundheitskosten im Blick zu behalten und mit unserem
Verhalten nicht die Staatskasse zu belasten? Geht mein Lebensstil die
anderen etwas an? Oder ist er gänzlich Privatsache?

1788-1860, Deutscher Philosoph
über HANNAH ARENDT - ihr Werk und ihr Wirken
mit:
Eva GEULEN (Literaturwissenschaftlerin, Direktorin des Znetrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin
Prof. Dr. Philipp Felsch (Wissenschaftshistoriker an der
Humboldt-Universität zu Berlin)
Anlässlich der im Mai 2018 eröffnenden Sonderausstellung "Rassismus. Die
Erfindung von Menschenrassen" setzten sich Philipp Felsch und sein
Gast, die Literaturwissenschaftlerin Eva Geulen, mit der jüdischen
politischen Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt (1906 – 1975)
auseinander. Arendt studierte Philosophie, Theologie und Klassische
Philologie in Marburg, Freiburg und Heidelberg, u. a. bei Martin
Heidegger, Edmund Husserl und Karl Jaspers. In ihrem politischen
Hauptwerk Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft (1951 engl.
/1955 dt.) analysiert sie die Entwicklung des Antisemitismus und die
Entstehung von Rassismus seit dem 18. Jahrhundert als Effekte eines
nationenübergreifenden Imperialismus und beschreibt die Formen
totalitärer Herrschaft am Beispiel des Nationalsozialismus und des
Stalinismus. Das fast 1.000-seitige Buch gehört heute zum Standardwerk
politischer Bildung.
